08.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Erster CAP-Markt in Ostwestfalen

Integrationsfirma schafft Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen

von Annemargret Ohlig
Bielefeld (WB). Der erste CAP-Markt in Ostwestfalen-Lippe, der behinderten Menschen Arbeit gibt, wird von den von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel an diesem Donnerstag in Bielefeld-Eckardtsheim als »Tamar«-Lebensmittelmarkt für die Nahversorgung eröffnet.

CAP kommt von Handicap und steht für Integrationsbetriebe, in denen mindestens 40 Prozent der Mitarbeiter Menschen mit Behinderungen sind. Ziel sei es, Menschen, die aufgrund ihrer Behinderungen arbeitslos sind, unbefristet und sozialversicherungspflichtig zu beschäftigen, sagte gestern Raimund Klinkert, Geschäftsführer Pro Werk (Bethel) und der Integrationsfirma Pro Job (Bethel) gGmbH. Klinkert: »Im Idealfall mündet ein solches Arbeitsverhältnis in einer Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt.«
Gefördert wird das CAP-Projekt mit derzeit drei und geplanten fünf Integrationsarbeitsplätzen in Eckardtsheim durch die Bundesagentur für Arbeit, das Integrationsamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und die »Aktion Mensch«. Die wohnortnahen CAP-Märkte müssen sich nach Ablauf von fünf Jahren über ihre Umsätze selbst finanzieren. Den zweiten CAP-Markt »Ophir« wollen die von Bodelschwinghschen Anstalten im Oktober in Bielefeld-Bethel mit einer gleichen Anzahl an Mitarbeitern eröffnen.
Mit der Umwandlung in Integrationsbetriebe kehren die Kaufhäuser Tamar und Ophir zu ihren ursprünglichen Wurzeln zurück. Sie wurden 1913 beziehungsweise 1885 gegründet, um Menschen mit Behinderungen Arbeitsplätze anbieten zu können.
Bundesweit gibt es inzwischen mehr als 35 CAP-Märkte. Sie werden von unterschiedlichsten Trägern im Franchise-System betrieben. Der erste CAP-Markt entstand in Baden-Württemberg.

Artikel vom 08.08.2006