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30 Schwarzarbeiter aufgegriffen

Razzia gegen Menschenhandel - 1,3 Millionen Euro Bargeld sichergestellt

Bielefeld (WB/ewp). Nach der bundesweiten Razzia gegen Menschenhandel und Schwarzarbeit in Eisdielen sitzen die mutmaßlichen Chefs einer italienisch-rumänischen Schleuserbande in Untersuchungshaft.
Während der Razzia wurden drei Eisdielen in Ostwestfalen-Lippe, wie hier in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh), durchsucht. Foto: Wolfgang Wotke
Es handelt sich um zwei 46 Jahre alte Italiener, eine 27-jährige Rumänin sowie einen 41 Jahre alten Rumänen. Die Bande wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft Bielefeld verdächtigt, mehrere 1000 Arbeitskräfte nach Deutschland eingeschleust zu haben. Sie sollen vorwiegend in Eisdielen zu Billiglöhnen beschäftigt worden sein.
Während der Razzia in mehr als 110 Eisdielen, Wohnunterkünften und Büros in 55 Städten seien an 30 Orten 1,3 Millionen Euro Bargeld sichergestellt worden, sagte der Sprecher der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls, Dr. Heinz Michael Horst. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Klaus Pollmann von der federführenden Staatsanwaltschaft Bielefeld, seien am Sonntag 30 Personen angetroffen worden, die in Verdacht stehen, illegal in Deutschland zu arbeiten.
Klarstellung
In der gestrigen Ausgabe dieser Zeitung war ein Foto veröffentlicht worden, das Beamte des Zolls vor einem Durchgang zu einer Wohnung am Marktplatz in Salzkotten zeigt, die durchsucht wurde. Über dem Eingang ist die Werbung für das Raumausstatterunternehmen »la comodita« zu sehen. Diese Firma steht in keinem Zusammenhang mit den Ermittlungen der Sonderkommission »Pinguin«, die beim Hauptzollamt in Bielefeld angesiedelt ist.

Artikel vom 08.08.2006