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Weniger Unfälle in OWL

Rückgang um drei Prozent im ersten Halbjahr 2006

Detmold (WB). Die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten ist in Nordrhein-Westfalen im ersten Halbjahr 2006 gegenüber dem selben Vorjahreszeitraum gesunken. Das gab NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP) gestern bei der Vorlage der Verkehrsunfallstatistik bekannt.
Minister Ingo Wolf: Verkehrsunfallflucht ist kein Kavaliersdelikt.

Demnach sank die Zahl der Verkehrstoten um 20 Prozent auf 331. Die Gesamtzahl der Unfälle blieb allerdings mit 270 400 fast unverändert. Rückläufig war die Zahl der getöteten Kinder sowie die der Unfälle mit Kleintransportern und Motorrädern.
In Ostwestfalen-Lippe ist im ersten Halbjahr die Zahl der Verkehrsunfälle gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 27 694 um drei Prozent auf 26 815 zurückgegangen. Bei Unfällen mit Verletzten habe es eine Abnahme von 3607 um acht Prozent auf nun 3308 gegeben, teile die Bezirksregierung in Detmold mit.
Auf den Straßen in OWL starben 56 Menschen, ein Viertel weniger als vor einem Jahr (75 Tote). Die Zahl der Schwerverletzten sei von 1028 um 14 Prozent auf 879 und die Zahl der Leichtverletzten von 3504 um vier Prozent auf 3352 gesunken.
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen muss zunehmend gegen Unfallflüchtige ermitteln. Jeder fünfte Unfallverursacher entfernt sich unerlaubt vom Unfallort, sagte Minister Wolf. Mit 45 255 Fällen sei die Zahl der Fahrerfluchten gegenüber dem selben Vorjahreszeitraum um drei Prozent gestiegen. Jeder zweite Fall von Unfallflucht wird aufgeklärt; bei Unfallfluchten mit Personenschäden liegt die Aufklärungsquote bei etwa 60 Prozent.
»Verkehrsunfallflucht ist kein Kavaliersdelikt«, warnte Wolf. Auch bei Bagatellschäden müsse der Unfallverursacher eine halbe Stunde auf den Besitzer des beschädigten Autos warten, bei größeren Schäden sogar bis zu eine Stunde. »Es genügt nicht, eine Visitenkarte hinter dem Scheibenwischer zu lassen.«
Bei dem im vergangenen September eingeführten Modellversuch für den Führerschein ab 17 sieht die Polizei erste positive Anzeichen. 18-jährige Fahranfänger verursachen laut Statistik acht Mal häufiger einen Unfall als erfahrene Verkehrsteilnehmer. Der Modellversuch soll dem entgegenwirken.

Artikel vom 08.08.2006