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So gut kann Solartechnik aussehen

Geschäfte mit der Sonne - auch eine Frage der gelungenen Verpackung

Shauna Klose hat gut zu tun: Das neue Layout für die Image-Broschüre muss fertig werden, ihr Chef möchte den Entwurf für eine Zeitschriftenanzeige sehen, ein Werbegeschenk soll ein anderes Aussehen bekommen.
Eigene Ideen skizziert die Grafikerin Shauna Klose zunächst auf Papier. Ds Layout, zum Beispiel für eine Imagebroschüre, entwirft sie am Computer.Foto: www.unendlich-viel-energie.de
Die Arbeit ist nicht weniger geworden, seit die Grafikerin vor vier Jahren in der Solarbranche anfing. Ihr Arbeitgeber produziert Geräte, mit denen sich Solarzellen ans öffentliche Stromnetz anschließen lassen, so genannte Wechselrichter. Dass deren Verpackung gut aussieht, ist unter anderem die Aufgabe von Shauna Klose.
Sie ist ist zweisprachig aufgewachsen, neben deutsch spricht sie fließend englisch. Das kommt ihr in ihrem Beruf zugute. Denn die Grafikerin telefoniert häufig mit Kollegen im Ausland, vieles wird auch bei Videokonferenzen besprochen: Arbeitssprache ist Englisch.
Schon als sie Schülerin ist, springt der Funke für ihren späteren Beruf über: Shauna belegt auf dem Gymnasium Leistungskurse in Kunst und Englisch, sie interessiert sich für Gestaltung und Werbung, hat eine kreative Ader. »Das wollte ich nach dem Abitur ausbauen«, erzählt die 25-Jährige. Sie entscheidet sich für ein zweijähriges, berufsbegleitendes Studium zur staatlich geprüften Kommunikationswirtin an der Akademie für Kommunikation in Kassel. Ein Jahr Lang hospitiert sie in einer Werbeagentur, ein weiteres Jahr bei ihrem jetzigen Arbeitgeber. »Der Praxisbezug hat mir hier besonders gut gefallen«, sgat sie heute, vier Jahre nach der Ausbildung. Sie mag den Mix aus kreativen Ideen, die sie visuell umsetzt ebenso wie den Austausch im Team. Dass sie im Bereich der erneuerbaren Energien ihre Ideen verwirklichen kann, darüber freut sie sich: »Die Ergebnisse der Arbeit werden positiv eingesetzt, das finde ich gut.«
Ihre Aufgaben bekommt Shauna Klose aus dem Produktmanagement. Daraus folgt, dass sie eigene Ideen auf Papier skizziert, sich das Layout überlegt und die Schriftarten. Alles muss perfekt auf das Corporate Design meines Arbeitgebers abgestimmt werden«, sagt Shauna Klose. Am Computer entwirft sie ein Layout mit Blindtext und Platzhaltern, in das später Fotos eingefügt werden. Dafür arbeitet die Grafikerin mit mehreren Designprogrammen. Ist sie mit dem Entwurf zufrieden, präsentiert sie den Verantwortlichen des Projekts und dem Vorstand ein Handmuster. Kommt von dort Zustimmung, geht es zu den Details: Die junge Frau schlägt Bildideen vor, koordiniert Fotografen, vergibt Aufträge für technische Zeichnungen, stimmt Texte mit Redakteuren ab, setzt die Entwürfe in reproduktionsfähige oder digitalisierte Vorlagen um und holt schließlich Angebote bei Druckereien ein. Liegt dann endlich das fertige Produkt - zum Beispiel eine neue Verpackung - vor, dann sei sie richtig stolz, erzählt sie.
Daneben ist die Grafikerin mit weiteren Aufträgen beschäftigt, die aus den Abteilungen des Unternehmens kommen: Anzeigen, Logos, Broschüren, das Layout für das Kundenmagazin. Außerdem kümmert sie sich um ansprechende Werbegeschenke - vom Kugelschreiber bis zum Stofftier - und sie gestaltet die Visitenkarten ihrer Kollegen.
Die schnelle Entwicklung in der Informations- und Kommunikationstechnik wirkt sich auch auf den ArbeitsallLtag von Grafikern aus. Um mit dem Innovationstempo Schritt halten zu können, bildet Shauna Klose sich regelmäßig weiter - durch Fachliteratur, in Seminaren und im Austausch mit Kollegen. »Grafiker ist man sein Leben Lang, da muss man immer am Ball bleiben«, sagt sie. Gut findet sie, dass sie in ihrem Beruf nicht auf der Stelle tritt. So ist sie vor einigen Monaten zur Junior Art Directorin ernannt worden. Später wird sie es vielleicht zur Senior Art Directorin bringen. Dann hätte sie die Verantwortung dafür, dass alles zum Image des Unternehmens passt, was die Firma verlässt. Und es gäbe bestimmt noch mehr zu tun als heute.

Artikel vom 02.09.2006