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Schulbücher

Zwei-Klassen-Gesellschaft


Kinder werden immer teurer. Durchschnittlich geben Paare für ihren Sohn oder ihre Tochter jeden Monat 549 Euro aus. Wer nicht auf Rosen gebettet ist wie die alleinerziehenden Mütter und Bedarfsgemeinschaften mit schulpflichtigen Kindern, der zahlt auch den Eigenanteil an den Schulbüchern nicht mal eben so aus der Portokasse. Schließlich kommen in der Sekundarstufe I. bis zu 39 Euro pro Kind und Schuljahr zusammen.
Die Erziehungsberechtigten in den 1517 Bedarfsgemeinschaften in OWL mit vier und mehr Kindern fragen sich zu Recht, wie sie von dem wenigen Arbeitslosengeld II die Bücher bezahlen sollen. Vor diesem Hintergrund entschloss sich die Diakonie Paderborn-Höxter dazu, mit kostenlosen Ranzen, Heften und Stiften sowie Zuschüssen zum Eigenanteil auszuhelfen.
Schulbücher könnten günstiger sein, wenn die Lehrpläne in den 16 Bundesländern vereinheitlicht würden. Warum braucht Bayern andere Bücher als Hessen? Damit es nicht zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft mit reichen und armen Schülern kommt, sind die Fördervereine künftig umso mehr gefordert. Wenn sich die Kommunen zurückziehen, sollten sie den ALG-II-Empfängern mit Zuschüssen helfen. Dietmar Kemper

Artikel vom 08.08.2006