09.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spannender
Dialog zweier
Künstler

Vom Bauhaus zur Neuen Welt


Von Uta Jostwerner
Bielefeld (WB). Das Bauhaus, 1919 von Walter Gropius gegründet, war Deutschlands berühmteste Kunst- und Designeinrichtung der Klassischen Moderne. Die zwischen 1919 und 1933 am Bauhaus entstandenen Arbeiten haben weltweit das Verständnis von Architektur und Design beeinflusst.
Mit Josef Albers und László Moholy-Nagy wirkten zwei Künstler und Meister parallel zueinander als Lehrer des Bauhauses in Weimar und ab 1926 in Dessau. Beide emigrierten mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 nach Amerika und gründeten in den USA wegweisende Schulen.
Die Kunsthalle Bielefeld präsentiert mit mehr als zweihundert Werken aus renommierten internationalen öffentlichen und privaten Sammlungen einen spannenden Dialog beider Künstler sowohl in Deutschland als auch in den USA.
Die Ausstellung wie auch der Katalog erzählen vom Werdegang der beiden Bauhäusler, von ihren Plänen und Werken sowie ihrem Weg von Dessau in die Vereinigten Staaten.
Albers, der für seine »Huldigung an das Quadrat« berühmt wurde, fand mit seiner Frau Anni nach seiner Ankunft in New York begeisterte Aufnahme als Lehrer am Black Mountain College. 1939 wurde er amerikanischer Staatsbürger. Gegen Ende seines Lebens verstand er sein gesamtes, auch sein malerisches Werk als Experiment.
Moholy-Nagy, der ab 1923 in Dessau weilte und 1937 in Chicago das New Bauhaus gründete, sah sich aufgrund seiner Emigration aus Ungarn als Wanderer und Kosmopolit. Mit seinen Fotogrammen, die die gesamte avantgardistische Fotokunst geprägt haben, entwickelte er ein herausragendes geometrisch-abstraktes Werk.
Die Ausstellung wurde von der Tate Modern in London konzipiert. Nach der Station in Bielefeld wird die Schau im Whitney Museum of American Art in New York gezeigt.

Artikel vom 09.08.2006