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»Überzeichnung soll Sicht schärfen«

Wiener Künstler Gerhard Gepp zeigt satirische Werke im Sennestadthaus


Sennestadt (ken). Auf einem Sockel steht der Patriot, zum Denkmal erhoben. Doch seine Augen sind verbunden - die Wirklichkeit sieht er nicht. Zeitkritik spricht aus den satirischen Zeichnungen von Gerhard Gepp, meist lustig, selten bissig und immer hintergründig. Am Samstag präsentierte der Wiener Künstler eine Auswahl seiner Werke mehr als 60 Besuchern im Vortragssaal des Sennestadthauses.
»Mich interessiert der Mensch in seinen verschiedenen Befindlichkeiten«, erklärt Gerhard Gepp. Komisch bis seltsam muten seine Acryl-Bilder an: der Entertainer zum Aufziehen, der Exhibitionist mit Monitor-Kopf und Leitungen unter dem Mantel. Neben den Malereien zeigt die Ausstellung auch Kollage-Arbeiten und Kleinskulpturen.
»Gemalt habe ich schon immer«, bemerkt der Künstler, doch zur Satire sei er erst Anfang der 80er Jahre gekommen. Heute publiziert er in diversen größeren österreichischen und deutschen Zeitungen. Internationale Anerkennung erwarb er bei vielen erfolgreichen Wettbewerbsteilnahmen - jüngst gewann er den Grand Prix der Satyricon im polnischen Legnica.
Ins Sennestadthaus wurde Gerhard Gepp jetzt von dem Kulturkreis des Sennestadtvereins eingeladen - angestoßen durch den Journalisten Dieter Burkamp. »Gerhard Gepp versteht es, die Sichtweise der Bürger durch Überzeichnung zu schärfen«, betont der Initiator.
Die Ausstellung wird noch bis zum 17. September im Sennestadthaus zu sehen sein, montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr.

Artikel vom 07.08.2006