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Gildemeister peilt einen neuen Auftragsrekord an

Werkzeugmaschinenhersteller erhöht Jahresprognose

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Ein Jubelschrei? Nein, das ist nicht die Art von Rüdiger Kapitza, Vorstandschef beim Bielefelder Werkzeugmaschinenhersteller Gildemeister, auf gute Geschäftszahlen zu reagieren.

»Ich bin recht zufrieden«, sagte der Top-Manager mit typisch ostwestfälischer Zurückhaltung. Ein anderes Wort, das Kapitza am Freitag gerne nannte, drückt nüchternes Kalkül aus: Das Ergebnis der ersten sechs Monate dieses Jahres sei planmäßig.
Tatsächlich laufen die Geschäfte bei Gildemeister so gut, dass der Konzern seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben hat. Gildemeister rechnet nun wegen der weltweit starken Nachfrage nach Werkzeugmaschinen mit einem Gewinnwachstum von mehr als 40 Prozent nach bisher 30 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern soll Ende 2006 bei »knapp 20 Millionen Euro« liegen, sagte Kapitza dieser Zeitung. Im Vorjahr seien es 13,5 Millionen Euro gewesen. So sei für die Aktionäre auch wieder eine Dividende geplant. Jetzt schon über die Höhe zu reden, sei jedoch verfrüht.
Gildemeister rechnet nun mit einem Auftragseingang von mehr als 1,3 Milliarden Euro - das wäre neuer Rekord - und mit einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro.
Im ersten Halbjahr habe der Umsatz auch wegen des anziehenden deutschen Marktes 14 Prozent auf 591,4 Millionen Euro zugelegt. Der Auftragseingang stieg 23 Prozent auf 707,2 Millionen Euro, der Überschuss vervierfachte sich beinahe von 1,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 6,3 Millionen Euro. Allein in Deutschland legten die Erlöse um 21 Prozent auf 267,5 Millionen Euro zu. Die Bestellungen aus dem Inland stiegen 24 Prozent auf 312,7 Millionen Euro. Sogar im sonst ruhigeren Monat Juli habe es Aufträge für 100 Millionen Euro gegeben. Kapitza: »Hervorragend.«
Auf weiterhin hohem Niveau verliefen auch die Aufträge aus dem Ausland. Sie nahmen 22 Prozent auf knapp 400 Millionen Euro zu. Der Auslandsanteil betrage 56 Prozent. In diesem Jahr plant Gildemeister 150 neue Stellen zu schaffen, davon 100 in Deutschland. Der Konzern beschäftigt 5287 Mitarbeiter.

Artikel vom 05.08.2006