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Das »Kleine Königreich« ist ganz groß

Prima Stimmung beim 53. Dornberger Schützenfest - Heute wird ein neuer Regent gefeiert

Von Jürgen Rahe (Text und Fotos)
Dornberg (WB). Während Samstag im Osten der Stadt eine Gewitterfront aufzog, strahlte im Westen die Sonne. Echtes »Kaiserwetter« also beim 53. Dornberger Schützenfest. Schützenchef Armin Michalsky (66) hatte auch sonst allen Grund zufrieden zu sein. »Tolle Stimmung auf dem gesamten Festgelände. Besser geht es in unserem ÝKleinen KönigreichÜ nicht«, meinte er gestern hocherfreut.

Prima Stimmung, viel Sonnenschein und gut gelaunte Besucher - so soll es auch heute, am letzten Schützenfesttag, weitergehen. Das Schützenvolk ist jedenfalls schon ganz gespannt, wie der neue Regent heißt, der beim traditionellen Königsschießen ermittelt wird. Vorher wollen die Schützen aber mit ihren geladenen Gästen beim gemeinsamen Frühstück erst einmal die zwei Festtage Revue passieren lassen. Denn der Festverlauf am Samstag und am Sonntag hatte es ja wirklich in sich.
Gestern Nachmittag fanden beim Festempfang sowohl Schützenchef Michalsky als auch Dornbergs Bezirksvorsteherin Mareile Hempelmann die richtigen Worte, um auf den hohen Stellenwert des Festes, den die Dornberger in all den Jahren über ihre Grenzen hinaus genießen, hinzuweisen. Michalsky ging in seiner Begrüßungsrede noch einmal auf den Glanz der Fußballweltmeisterschaft im eigenen Land ein, als Deutschland vier Wochen lang im schwarz-rot-goldenen Fahnenmeer gelegen habe. Michalsky: »Es hat Jahrzehnte gedauert, bis dass wir Deutschen wieder Flagge gezeigt und den Glauben an uns selbst gefunden haben - und das alles im friedlichen Sinne.«
Auch neben den Fußballstadien sei es bei den WM-Stadtfesten fast immer nur fröhlich und friedlich zugegangen, stellte Michalsky fest. In diesem Sinne würden auch die Dornberger Schützen agieren und stets auf ein gemeinschaftliches Miteinander setzen.
Zu Beginn seiner Rede hatte es Armin Michalsky nicht versäumt, zahlreiche Gäste zu begrüßen. Erschienen zum Festempfang auf dem Platz neben dem Kreuzkrug waren unter anderem die befreundeten »Grünröcke« der Bielefelder Schützengesellschaft (BSG). Abordnungen nach Dornberg entsandt hatten auch die Schützenvereine Werther, Schildesche, Heepen, Nienhagen und Kerssenbrock-Küingdorf. Vom Schützenkreis Bielefeld gekommen waren Kreisvorsitzender Hartmut Schober sowie dessen Stellvertreter Horst Wemhöner.
Ebenfalls stark vertreten beim anschließenden Festmarsch durch Großdornberg waren die heimischen Freiwilligen Feuerwehren aus Babenhausen, Großdornberg, Hoberge-Uerentrup, Kirchdornberg Niederdornberg-Deppendorf und Theesen sowie das DRK Dornberg und die Breitensportgemeinschaft Großdornberg.
Für viel Musik sorgten der Feuerwehrmusikzug der Stadt Bielefeld, die Heimatkapelle Wellingholzhausen, der Spielmannszug Nordengerland und - natürlich - der Spielmannszug der Dornberger Schützen unter der bewährten Leitung von Günter Burstaedt.
Besonders umjubelt beim Festumzug wurden die bis heute noch amtierenden Thronmitglieder: Königspaar Thomas und Heike Schäfer, Kronprinzenpaar Dirk Klemme und Anke Röwekamp sowie Bierkönigspaar Donald Sparenborg und Doris Hardtke-Sparenborg. Gleich zwei Höhepunkte folgten am Sonntagabend: Der Auftritt der Oldiegruppe »Stoppelwind« sowie anschließend das große Musikfeuerwerk.
Den Festauftakt machte am Samstag das DRK Dornberg, das zum 25. Mal den Seniorennachmittag im Festzelt der Schützen veranstaltete. Hans-Werner Kulle dankte den heimischen »Grünröcken« besonders dafür, dass das Nutzen des Zeltes in all den Jahren kostenlos gewesen sei. 25 Mal als Ehrengäste dabei und somit echte Jubilare waren: Franz Krause, Brunhilde Wiedemann sowie Rainer und Marianne Hahn. Auf eine runde Zahl kann auch Festwirt Richard Hasenkamp (67) verweisen: Zum 20. Mal sorgt er mit seinem Team dafür, dass beim Dornberger Schützenfest jeder Gast immer gut mit Flüssigem versorgt ist.
Unterhalten wurden die 300 Besucher beim Seniorennachmittag von den Lustigen Musikanten aus Werther. Und nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken hatten die Halley-Sisters »Gundi & Jarka« ihren großen Auftritt. Die zwei singenden Köchinnen beeindruckten mit einer witzigen und kecken Bühnenschau.
Während das musikalische Duo noch im Festzelt wirbelte, hatten sich die Schützen schon vorm ehemaligen Dornberger Bezirksamt versammelt - zum traditionellen Umtrunk. Auch hier sorgte Schützenchef Michalsky mit launigen Worten für so manches Schmunzeln im Gesicht. Im Zuge der Dornberger Bezirksamtsauflösung etwa mit seiner Feststellung: »Mit größter Wahrscheinlichkeit wird Barbara Busch-Viet die neue Aufgabe des Bezirksmanagements in Dornberg übernehmen. Wir werden also nicht mehr verwaltet, sondern demnächst gemanagt. Das kann ja heiter werden.«
Heiter weiter geht's hoffentlich am heutigen Montag beim Königsschießen auf dem »Berg«.

Artikel vom 07.08.2006