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»Geringelte Dame gegen karierten Herrn«

Um »Lein-Arts« entbrannten wahre Bieterduelle - Mehr als 3000 Euro für guten Zweck


Bielefeld (bp). Die Auktion dauerte mehr als vier Stunden, dann aber waren über 3000 Euro zusammen gekommen. Sieben »Lein-Arts« wurden am Samstag nach »amerikanischer Art« in Fünf-, manchmal aber auch in 50-Euro-Schritten versteigert; der Erlös kommt der Betreuung von schwer kranken Kindern daheim (»Der Weg nach Hause«) zugute. Beate Schuster vom Veranstalter Eigenrauch & Partner: »Durch Spenden, die obendrein eingegangen und zugesagt sind, hoffen wir sogar, auf einen fünfstelligen Spendenbetrag zu kommen.«
Um jeden der sieben »Lein-Arts« entbrannte eine überaus heftige Bieterschlacht, angeheizt von Dirk Sluyter: »Denken Sie daran - die letzten fünf Euro sind die entscheidenden.« Das Geld wurde umgehend von Mitgliedern der Kaufmannschaft Altstadt eingesammelt. Sluyter: »Kohle abdrücken, sofort in bar, sonst geben Sie das Geld ja nur für was Ungesundes aus.« Die »Lein-Art«-Wunschfee mit ihren großen Flügeln, auf Wunsch des »Paten«, der Deutschen Bank, von Mädchen und Jungen aus der Kinderklinik Bethel gestaltet, war als erste zu haben. Ingo Runte hatte die besten Nerven, schätzte seine Investition auf 60 bis 70 Euro. Vorher musste er aber einen Fünfer nach dem anderen zücken. Seine Gegnerin: »Die Frau in geringelt gegen den Mann in kariert.«
Die »Fee« war eine Überraschung für Runtes Frau Margarete Goertz: »Beim Auftakt der ÝLein-ArtÜ-Aktion hatten wie die Fee gesehen, und meine Frau wollte sie furchtbar gern haben.« Künftiger Standort: der Garten.
Schon da, beim ersten der sieben »Lein-Arts«, hatte Reinhard Schimmel mitgeboten, und er hielt bei jedem der bunten Bielefeld-Wahrzeichen durch. Zum Zuge kam er allerdings nur einmal: Er eroberte den »Lein-Art« der Kaufmannschaft Altstadt, klassisch als typischer Leineweber bemalt.
Das Unternehmen Bertelsmann ersteigerte den eigenen »Lein-Art« für den guten Zweck zurück, und auch die anderen Exemplare fanden ihre bieterfreudigen Liebhaber. Den letzten der Reihe, das kunterbunte Modell von Eigenrauch & Partner von 2003, sicherte sich mit Nervenstärke Wilhelm Krummel. Der hat sein Herz an die »Lein-Arts« verloren: »Einen hat unsere Firma Krummel & Feix für die Aktion gekauft und gestaltet - und jetzt haben wir zwei, toll!«
Prof. Johannes Otte, Chefarzt der Kinderklinik Bethel, hatte zuvor erklärt, wie das Geld verwendet werden soll, und er erzählte von der Entstehung der Fee. Diese Geschichte ist vom 10. August an in der Deutschen Bank nachzuvollziehen. Dort ist auch die Fee (als Leihgabe) zu sehen.

Artikel vom 07.08.2006