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Bomben mit verheerender Wirkung

»Focus«: Wirkungsradius der Sprengsätze von einhundert Metern


Hamburg (dpa). Die beiden Kofferbomben von Dortmund und Koblenz hätten nach einem Bericht des »Focus« bei einer Explosion immensen Schaden angerichtet. Wie das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, ermittelten Kriminaltechniker einen Wirkungsradius der funktions- und zündfähigen Sprengsätze von hundert Metern. Zudem wären die beiden Züge bei einer Explosion vermutlich entgleist.
Eine mit 200 Spezialisten besetzte Abteilung des Bundesamts für Verfassungsschutz prüfte laut »Focus«, ob in den Orten entlang der beiden Bahnstrecken islamistische Terrorgruppen aktiv sind. Der Fahndungsansatz sei aber ohne Erfolg geblieben. Der Dortmunder Staatsschutz geht dem Bericht zufolge von einer Tat der »allgemeinen Kriminalität« aus. Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorverdachts.
Bei einer Flugblattaktion zur Aufklärung des Falles gingen bislang nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) weniger als 100 Zeugenhinweise ein. Ob darunter brauchbare Hinweise waren, wollte der Sprecher des BKA nicht sagen.
Mehrere Landesinnenminister setzten sich bei einer Umfrage der »Welt am Sonntag« für den Einsatz der Videotechnik zur Verbrechensbekämpfung ein. »Ich wünsche mir mehr Videoüberwachung von Gefährdungspunkten wie Bahnhöfen«, sagte auch der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder. Bei den Grünen und der Linksfraktion stießen diese Vorstellungen auf Ablehnung. »Bei der Bekämpfung der Allgemeinkriminalität hat sich die Videoüberwachung bei uns in Baden-Württemberg bereits als wichtiges Ermittlungsinstrument bewährt«, sagte Landesinnenminister Heribert Rech (CDU). Hamburgs Innensenator Udo Nagel kündigte eine Ausweitung der Videoüberwachung auf Straßen und Plätzen der Hansestadt an, da es positive Erfahrungen mit der Videoüberwachung in St. Pauli gebe.

Artikel vom 07.08.2006