05.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Arminias tollste
Bundesligaserie
mitgeprägt

Detlef Schnier feiert 50. Geburtstag

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Mit 147 Erst- und 55 Zweitligaspielen zählt er zu den »dienstältesten Arminen«. Und noch immer ist Detlef Schnier für die »Blauen« am Ball. Der Kapitän der Traditionsmannschaft feiert am heutigen Samstag im Restaurant Kreta einen runden Geburtstag. »Schnierchen«, wie ihn viele ehemalige Kollegen liebevoll nennen, wird 50 Jahre alt.

Detlef Schnier stammt aus der Brackweder Jugend. Der gelernte Speditionskaufmann und Chemie-Laborant sammelte im Seniorenbereich erste Meriten bei der damaligen SVA Gütersloh. Als in der Nachbarstadt SVA und DJK zum FC Gütersloh fusionierten, wurde Arminias legendärer Manager Willy »Amann« Nolting auf den damals 21-jährigen Abwehrspieler aufmerksam. Schnier unterschrieb auf der Alm einen Zweijahresvertrag, wurde aber schon ein halbes Jahr später für den Rest der Saison mit Uli Büscher und Wolfgang »Otto« Berg an den VfL Osnabrück ausgeliehen. Als sie Ende der Saison 1978/79 zurückkehrten, war Arminia in die 2. Liga abgestiegen.
Umso heller begann Schniers Stern fortan zu leuchten. Unter der Regie von Trainer Hans-Dieter Tippenhauer avancierte Schnier zum Stammspieler. Sehr gern erinnert er sich noch an den 120-Tore-Sturm mit Schock, Eilenfeldt und Sackewitz. Dass Keeper Uli Stein auf der anderen Seite aber nur 31 Treffer kassierte, hatte auch mit dem »bissigen« Abwehrspieler Detlef Schnier zu tun.
Es folgten fünf interessante Jahre in der Bundesliga. Übrigens die längste Phase, in der Fußball-Bielefeld im Oberhaus vertreten war. Umso unglücklicher der Abstieg nach der Saison 1984/85. In den Relegationsspielen gegen den Zweitligadritten 1. FC Saarbrücken zog Arminia mit 1:1 (Hinspiel) und 0:2 den Kürzeren und stieg in die 2. Liga ab. Nur Detlef Schnier hatte scheinbar das große Los gezogen. Saarbrückens Trainer Uwe Klimaschewski überredete ihn zum Wechsel in das Saarland. Dazu »Schnierchen« heute: »Ar-minia brauchte auch damals Geld. Und ich war neben Dirk Hupe wohl der einzige, den der Verein noch verscherbeln konnte.«
Für den 1. FC Saarbrücken bestritt Schnier weitere elf Bundesligapartien. Als der Klub sofort wieder abstieg, kehrte das heutige Geburtstagskind nach Bielefeld zurück. Er sei ein bodenständiger Mensch und habe sich in der fremden Umgebung nie so richtig wohl gefühlt, erinnert sich Schnier an das einjährige Gastspiel im Südwesten dieser Republik.
Nach zwei weiteren Jahren bei Arminia beendete er mit 32 Lenzen seine Profikarriere. Mit den Hamburger Berufskollegen Jusufi, Hieronymus und Jakobs gründete er in Brackwede ein ambulantes Reha-Zentrum. Vor fünf Jahren zog sich Schnier bei einem Treppnsturz eine lebensbedrohliche Kopfverletzung zu, an deren Folgen er noch heute zu leiden hat. Doch Detlef Schnier war und ist ein Kämpfer. Verlernt hat er kaum etwas. In der Traditionsmannschaft stellt er seine Tugenden noch heute eindrucksvoll unter Beweis. Das WESTFALEN-BLATT gratuliert recht herzlich zum 50. Geburtstag.

Artikel vom 05.08.2006