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Wirtshaus von 1840 sucht
einen neuen Nutzer

Ex- »Rodin« könnte auch Wohngebäude werden


Bielefeld (bp). Das Haus wurde gebaut, als Bielefeld gerade einmal 10 000 Einwohner hatte - um 1840 herum - und es war stets Gaststätte: das »Rodin« am Nebelswall. Besitzerin Cornelia Delius, unter deren Regie sechs Jahre lang dort Sushi serviert wurden, lässt das Haus unmittelbar an der Lutter zurzeit renovieren Notgedrungen.
Nach einer noch nicht aufgeklärten Brandstiftung im Mai, bei der die gesamte Inneneinrichtung zerstört wurde, hatte der neue Pächter des Lokals nach nur fünf Betriebswochen einen Rückzieher gemacht. Der Schaden beläuft sich auf gut 50 000 Euro.
Cornelia Delius würde es gern sehen, wenn die Tradition aufrecht erhalten und wieder ein Lokal in das Haus mit seinen 130 Quadratmetern Nutzfläche auf zwei Etagen einziehen würde. Aber sie würde das Gebäude auch als Wohnhaus oder Praxis oder Atelier oder Büro vermieten. Cornelia Delius: »Natürlich alles für den jeweiligen Zweck hergerichtet - in Absprache mit dem Mieter.«
Nur für ein Restaurant mit großer Küche sei das Haus nicht geeignet. Cornelia Delius: »Es steht unter Denkmalschutz - technische Installationen wie ein Abzug dürfen nicht eingebaut werden.« Das würde, so fürchtet sie, »auch die »sehr schöne Architektur zerstören«.
»Alte« Bielefelder würden das Haus am Nebelswall unmittelbar hinter der Kunsthalle noch als Gaststätte Greiner kennen. Cornelia Delius: »Seit über 150 Jahren wurde das Haus als Lokal genutzt, war für seine Gastlichkeit bekannt. Natürlich hat der jeweilige Wirt oft auch zu obere Etage als Wohnung genutzt, aber ein reines Wohngebäude war es nie.«
Wer Interesse an der Immobilie hat, kann sich mit Cornelia Delius unter Telefon 0521/69492 in Verbindung setzen.

Artikel vom 04.08.2006