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Ein Herforder entdeckt die »weiße Lady«

Ausstellung über den Forscher Reinhard Maack


Von Hartmut Horstmann
Herford (WB). Ein Ostwestfale erkundet Afrika und Brasilien, entdeckt bedeutende Felsmalereien, bringt Beweise für die Theorie der Kontinentaldrift: Mit dem Wirken des Herforders Reinhard Maack beschäftigt sich eine Ausstellung im Daniel-Pöppelmann-Haus. Die Präsentation wird morgen um 16.30 Uhr eröffnet.
Reinhard Maack (1892 bis 1969) hatte seine Laufbahn vergleichsweise unspektakulär gestartet: mit einer Lehre beim Katasteramt. Doch die Bezahlung reichte ihm nicht, und so zog der Herforder bereits als junger Mensch in die Welt hinaus. Unter anderem arbeitete er als Landvermesser im heutigen Namibia. »Ganz wichtig dabei«, so Christoph Laue vom Städtischen Museum Herford: »Maack hatte immer auch den Blick des Entdeckers.«
Bei seinen kartographischen Arbeiten im Brandberg-Massiv stieß er zum Beispiel auf Felsmalereien, deren Besonderheit der Landvermesser sofort erkannte. Ein weißer Krieger - ein Franzose machte daraus irrtümlich eine »weiße Lady«: Das Ungewöhnliche sei die weiße Hautfarbe, erläutert Laue. Längst ist die Grottenmalerei zur Touristen-Attraktion geworden.
Die »weiße Lady« bewirkte in Maack zweierlei: Zum einen zeigte sie ihm, dass Entdecker-Blut durch seine Adern floss, zum anderen machte sie ihm auch die Grenzen seiner bisherigen Ausbildung deutlich. Folglich begann Maack zu studieren - der Weg zum gefeierten Professor und Wissenschaftler, der früh die Abholzung des brasilianischen Urwalds kritisierte, war vorgezeichnet.
Mit verschiedenen Stationen (unter anderem eine Urwald-Simulation) informiert die Ausstellung bis zum 29. Oktober über das spannende Leben von Maack.

Artikel vom 04.08.2006