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Finale gebührend zelebrieren

Jon Felmming Olsen von Texas Lightning im WESTFALEN-BLATT-Interview

Bielefeld (WB). Sie sind die Senkrechtstarter der deutschen Country-Pop-Szene: Texas Lightning. Am Dienstag, 26. September, werden die diesjährigen Sieger des deutschen Eurovision-Songcontest-Vorentscheids zum Finale ihrer »No No Never«-Tour im Bielefelder Ringlokschuppen auf der Bühne stehen. WESTFALEN-BLATT-Mitarbeiter Sebastian Bauer sprach mit Bandmitglied Jon Flemming Olsen über Bielefeld, ihre Musik und die Zusammenarbeit der fünf Musiker.

Am 26. September werden Sie für ein Konzert in Bielefeld sein. Kennen Sie die Stadt persönlich?Olsen: Ich selber war noch nie da. Aber ich weiß von einigen anderen Bandmitgliedern, dass sie Bielefeld bereits besucht haben. Selber hab ich nur mal vom Country-Live-Club »Hanky Panky« gehört.

Welche Stimmung erwarten Sie in Bielefeld. Schließlich treten Sie auch in Berlin, Hamburg oder auf Mallorca auf. Können die kleineren Orte da mithalten?Olsen: Prinzipiell erhoffen wir uns immer dasselbe, nämlich ein gut besuchtes Haus mit Leuten, denen das Konzert gut gefällt. Unsere Erfahrung ist aber, dass gerade in den kleineren Orten die Begeisterung meistens umso größer ist, weil nicht jeden Tag ein großes Event geboten wird. Kurzum, auf diese Orte freut man sich sogar noch ein bisschen mehr.

Gibt es denn einen Grund dafür, dass Sie Bielefeld ans Ende der Tour gesetzt haben?Olsen: Ja, das ist ein Ehrenplatz. Ehrlich gesagt gibt es dafür keinen speziellen Grund. Aber wir werden das Finale natürlich gebührend vor Ort zelebrieren. Im Rock-Geschäft ist es zudem so, dass die Crew der Band beim letzten Konzert einen Streich spielt. Der Bielefelder kann sich also schon jetzt darauf freuen, dass er etwas Besonderes erleben wird.

Nun zu Ihrer Musik. Sie haben den Country aus der Trucker- und Cowboyecke geholt und poppiger gemacht. Womit erklären Sie sich den Erfolg dieser Musik, die noch vor zwei Jahren viel weniger wahrgenommen wurde?Olsen: Da kommen sicher einige Faktoren zusammen. Ich war mir schon immer sicher, dass handwerklich gut gemachte Country-Musik über kurz oder lang erfolgreich werden muss. Dazu kamen in den letzten Jahren auch in der Mode mehr und mehr Countrytrends wie zum Beispiel Cowboystiefel auf, die heute wieder total angesagt sind. Auch traurigere Momente wie der Tod von Johnny Cash und der Film über sein Leben haben die Musik populärer gemacht. Unsere Musik hat natürlich duch die Teilnahme am Eurovision Song-Contest einen großen Schub bekommen.

Haben die vergangenen Monate mit den vielen Terminen auch Spuren hinterlassen? Olsen: Das kann man gar nicht sagen, ganz im Gegenteil. Wir haben die letzten Wochen sogar schon an neuen Songs gearbeitet, weil wir in diesem Jahr noch etwas veröffentlichen wollen. Ermüdungserscheinungen gibt es also nicht.

Hat sich die Atmosphäre in der Band denn geändert, da Sie deutlich häufiger als früher zusammen sind? Geht es die meiste Zeit harmonisch zu oder wird es auch mal lauter?Olsen: Die Stimmung ist absolut harmonisch. Man wächst eben zusammen durch das, was man macht und natürlich auch durch stressige Tage, die man gemeinsam bewältigt. Der größte Teil der Band kennt sich außerdem schon 15 bis 20 Jahre, ist miteinander befreundet, wir sind also solide miteinander verwachsen.

Wird es nach dem Erfolgsalbum »Meanwhile, Back At The Ranch . . .« erst mal eine Pause von Texas Lightning geben? Oder machen Sie direkt weiter?Olsen: Wir machen direkt weiter, auf jeden Fall. Wir schaffen es aber zeitlich nicht, in diesem Jahr noch ein neues Album herzustellen. Es wird im Herbst aber noch eine neue Single geben. Zudem wollen wir eine stark erweiterte Deluxe-Fassung des aktuellen Albums herausgeben, auf der auch neue Songs zu hören sein werden.
Karten für das Konzert gibt es in der WESTFALEN-BLATT-Geschäftsstelle am Jahnplatz sowie unter Telefon 5 29 96 41.

Artikel vom 04.08.2006