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Die New Yorker schmoren

Gefühlte 45 Grad - am Times Square sind Lichter aus


New York/Johannesburg (dpa). Schlimmer könne es in der Hölle auch nicht werden, glaubt Tamara Reid (25) aus der Bronx. New York schmort in Gluthitze und hat zum ersten Mal in seiner Geschichte den Hitze-Notstand erklärt. Die Temperaturen sollten auch gestern wieder auf 40 Grad Celsius steigen. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit von gut 90 Prozent liegt der Hitze-Index aber sogar noch darüber. Meteorologen sprechen von gefühlten knapp 45 Grad.
35 Kinder aus Brooklyn beendeten ihren Tagesausflug zu einem Wasserpark in Allentown (Pennsylvania) im Krankenhaus. Nachdem die Klimaanlage in ihren Bussen ausgefallen war, kamen sie mit Symptomen von Flüssigkeitsmangel und Erschöpfung am Ziel an. Trotz der Rekordtemperaturen haben die New Yorker bisher keinen Hitzetoten zu vermelden.
Stadtvater Michael Bloomberg fürchtet nichts mehr als einen neuen Blackout. Es ist gerade drei Jahre her, dass das Stromnetz - bei geringerer Hitze - zusammenbrach und die 15-Millionen-Metropole in pechschwarzes Dunkel hüllte. »Die Netze werden nur überleben, wenn wir unseren Energiekonsum reduzieren«, warnte Bloomberg. Nach Wolkenkratzern und Brücken hat jetzt auch der sonst grell erleuchtete Times Square sein Licht ausgeschaltet.
Eine ungewöhnlich heftige Kaltfront mit Eis, Schnee- und Regen hat unterdessen Teile Südafrikas ins Chaos gestürzt. In den Städten Johannesburg und Pretoria schneite es leicht - ein selbst im Winter der Südhalbkugel ungewöhnliches Wetterphänomen. Mehrere Straßen waren gesperrt. Rettungsdienste verzeichneten zahlreiche Noteinsätze.

Artikel vom 04.08.2006