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»100 Tage sollte
man mir dafür
schon geben«

Ulrich Kusenberg zurück in Brackwede

Von Annemargret Ohlig
(Text und Foto)
Brackwede (WB). Zurück zu den Wurzeln - dieses Motto hat Ulrich Kusenberg für sich beruflich umgesetzt: Nach neunjähriger Abwesenheit ist der Diplompädagoge am 1. August nach Brackwede zurückgekehrt. Er hat die Leitung des Begegnungs- und Service-Zentrums »Auf der Schanze« des Diakonie Verbandes übernommen.

»Es ist schön und gleichzeitig auch ein merkwürdiges Gefühl, hierher zurückzukehren«, sagt der 48-Jährige. Tatsächlich steht Kusenbergs Schreibtisch heute wieder in genau jenem Gebäude in der Straße »Auf der Schanze«, in dem er 1987 als Beauftragter für Behindertenfragen seinen ersten Arbeitsplatz in Brackwede hatte. »Jetzt bin ich verheiratet hierher wieder zurückgekommen«, sagt er schmunzelnd.
Das ist jedoch nicht die einzige Veränderung. Kusenberg, der in Brackwede als »Gründervater« des Treffpunkt Alter noch bestens bekannt ist, hatte das 1990 an der Hauptstraße ins Leben gerufene Modellprojekt geleitet. 1997 verlies er den Diakonie Verband Brackwede und ging als Altenheimleiter zum Ravensberger Seniorenzentrum in Bielefeld.
Bis Mitte vergangenen Jahres führte er diese Senioreneinrichtung, machte dann einen beruflichen Abstecher zur Diakonischen Altenzentren Bielefeld gGmbH, unter deren Dach sich drei Altenheime befinden. Dort arbeitete er unter anderem Konzepte für Wohngruppen aus.
Als Jörg Patzwald jetzt nach zwei Jahrzehnten die Leitung des Begegnungs- und Service-Zentrums abgab und zum Evangelischen Presseverband wechselte, suchte der Diakonie Verband Brackwede einen neuen Leiter - und wählte unter 30 Bewerbern Ulrich Kusenberg als den richtigen Mann aus.
Ihn erwarte eine schöne Aufgabe, sagt der »Heimkehrer«. Er müsse viele ehrenamtliche Mitarbeiter des Begegnungs- und Service-Zentrums neu oder wieder kennen lernen, Dinge sichten und mögliche Veränderungen durchdenken. »Dafür lasse ich mir aber Zeit - 100 Tage sollte man mir schon geben«, meint Kusenberg.
Denn gerade das Thema »Modernisierung des Konzeptes und Programmes« sei hoch sensibel. Neue Ideen und eine klare Linie müssten aber sein, um dem Haus auf Dauer Bestand zu garantieren. »Der Ruf nach Nachwuchs, sowohl bei den Ehrenamtlichen als auch bei den Besuchern, ist unüberhörbar«, sagt Kusenberg. Sein Ziel ist es, eine Öffnung des Hauses auch für jüngere Besucher zu schaffen. »Und einen griffigeren Namen statt des sperrigen Begegnungs- und Service-Zentrums möchten wir ebenfalls«, sagt er. »Ein Wettbewerb könnte dabei helfen.«

Artikel vom 04.08.2006