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Spur nach Nahost?

Auswertung der Bombenfunde läuft


Karlsruhe (dpa/Reuters). Die Ermittlungen nach den Bombenfunden in Dortmund und Koblenz deuten einem Zeitungsbericht zufolge auf einen terroristischen Hintergrund hin. In einem der Koffer sei eine Kunststofftüte mit Aufdruck in arabischen Schriftzeichen gefunden worden, schreibt die »Süddeutsche Zeitung«.
Ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge stamme die Tüte aus der libanesischen Hauptstadt Beirut. Es sei aber auch möglich, dass die Täter eine falsche Spur hätten legen wollen.Zugleich verdichteten sich Hinweise, wonach die Bomben grundsätzlich scharf und zündfähig waren.
Bei den Ermittlungen haben die Fahnder ein weißes Pulver entdeckt, mit dem die Täter möglicherweise einen Giftanschlag vortäuschen wollten. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bestätigte gestern, dass eine Tüte mit Speisestärke entdeckt wurde, gab aber »keine Bewertung« des Fundes ab.
Unterdessen entbrannte eine Debatte zur Videokontrolle von Bahnhöfen. Unionsfraktions-Vize Wolfgang Bosbach (CDU) sprach sich für mehr Videoüberwachung auf Bahnhöfen aus, um die Sicherheit weiter zu erhöhen. SPD, FDP und Grüne wiesen Bosbachs Forderung zurück.

Artikel vom 04.08.2006