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OWL kämpft für Lehrstellen

Zahl liegt teilweise über Vorjahr

Bielefeld (WB/in). Zu Beginn des Ausbildungsjahres 2006 melden die regionalen Industrie- und Handels- sowie die Handwerkskammern unterschiedliche Zahlen über die Beschaffung neuer Lehrstellen.

Nach Angaben der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld liegt die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge mit 5362 (5007) um 7,1 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Besonders groß sei der Zuwachs mit 8,3 Prozent bei den kaufmännischen Berufen. Im gewerblich-technischen Bereich beträgt das Plus immer noch knapp fünf Prozent. Allerdings liegt der Zuwachs bei den Schulabgängern in Ostwestfalen noch höher.
»Vor allem in den vergangenen vier Wochen sind deutlich mehr Ausbildungsverträge bei uns eingetragen worden als im Vorjahr«, freute sich IHK-Geschäftsführer Swen Binner gestern in Bielefeld. Eine steigende Tendenz für den Monat Juli vermeldete auch der Ausbildungsleiter in der OWL-Handwerkskammer, Elmar Barella. Unterm Strich blieb Ende Juli allerdings noch ein Minus von 3,5 Prozent im Vergleich zu 2005. Insgesamt erreichte die Zahl der Neuabschlüsse im Handwerk 2384. Im Vorjahr waren es noch 2471.
Siegfried Mühlenweg, Pressesprecher der Kammer, verwies darauf, dass das Handwerk nach wie vor eine Ausbildungsquote von etwa zehn Prozent erziele. In den vergangenen zehn Jahren seien allerdings 30 Prozent der Beschäftigtenzahlen in OWL abgebaut worden. Eine solche Entwicklung gehe auch am Lehrstellenmarkt nicht spurlos vorrüber.
Als »überaus erfreulich« bezeichnete die IHK Detmold die Entwicklung in Lippe. Die Zahl der neu akquirierten Ausbildungsplätze, die Ende Juli 2005 noch bei 99 gelegen habe, konnte in den ersten sieben Monaten 2006 auf 138 gesteigert werden. Dies entspricht einem Plus von 39 Prozent.
Im Bereich der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld konnten die vier Akquisiteure der Kammer nach Angaben Binners bislang 160 Ausbildungsplätze neu anwerben. Ein Drittel habe allerdings mangels geeigneter Bewerber nicht besetzt werden können. Insgesamt gibt es 1400 offene Stellen. Dies erreicht jedoch bei weitem nicht die Zahl der unversorgten Bewerber. Allerdings wollen alle Kammern in den kommenden Wochen noch aktiv Lehrstellen anwerben. Barella: »Endgültig abgerechnet wird am Jahresende.«

Artikel vom 03.08.2006