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Bauermann blickt durch

Basketball: Deutschland ist mehr als »nur« Nowitzki

Berlin (dpa). Deutschlands Basketballer haben zwar nicht den Supercup gewonnen, dafür aber wichtige Erkenntnisse.

Knapp zwei Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft vom 19. August bis 3. September in Japan erkannte die Mannschaft von Bundestrainer Dirk Bauermann, dass sie auch dann wettbewerbsfähig ist, wenn ihr NBA-Superstar Dirk Nowitzki noch nicht in Form ist.
Nach dem 70:56-Sieg über die Türkei und der vermeidbaren 65:70-Niederlage im Finale gegen Italien war Bauermann nicht unzufrieden mit seinen Schützlingen. Trotz gebremster Energie und schwachen Wurfleistungen war der 2,13 Meter große Ausnahme-Basketballer dennoch Topscorer gegen die Türken (12 Punkte) und die Italiener (11).
Die allzu große Abhängigkeit seines Teams von der schwankenden Tagesform des Superstars Nowitzki will Coach Bauermann reduzieren. »Es macht keinen Sinn, wenn sich alles auf Dirk fokussiert. Ein Einzelner kann kein Spiel gewinnen«, meinte Bauermann, der dem deutschen Leitwolf längere Atempausen auf der Bank verschaffte, ohne dass das Niveau eklatant litt. »Meine geringste Sorge ist, dass Dirk nicht rechtzeitig in WM-Form kommt«, sagte der 48-jährige Coach nach dem letzten WM-Härtetest auf deutschem Boden. Morgen fliegt die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) zur WM-Generalprobe des »Champions Cup« nach China, um sich dort den letzten Feinschliff für die Weltmeisterschaft zu holen.
Abschied nehmen von seinen WM-Träumen musste der neben Patrick Femerling einzige Brett-Center Robert Maras. Den in der zweiten spanischen Liga auf Mallorca glücklosen ehemaligen Frankfurter strich Bauermann nach dem Supercup aus dem WM-Kader. Wer der zweite Streichkandidat beim endgültigen 12er-Aufgebot ist, wird Bauermann nach den letzten WM-Tests in China entscheiden. In Frage stehen Sven Schultze, Guido Grünheid oder Collegespieler Johannes Herber.

Artikel vom 07.08.2006