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»Ich war frustriert«

Agassi verliert und zertrümmert den Schläger


Washington (dpa). Tennis-Gentleman Andre Agassi wird auf seiner Abschiedstour vom Pech verfolgt und vergisst im Frust darüber seine guten Manieren. Als die 4:6, 3:6-Auftakt-Niederlage beim Turnier in Washington gegen »Nobody« Andrea Stoppini aus Italien Konturen annahm, zertrümmerte der Amerikaner kurzerhand sogar seinen Schläger. »Ich war total frustriert«, schilderte der 36-Jährige die Szene beim Stande von 0:3 im zweiten Satz. Es war der Anfang vom Ende seines 18. und letzten Auftritts bei der Hartplatz-Veranstaltung, die er zwischen 1990 und 1999 fünf Mal gewonnen hatte.
»Das Racket zu zerschlagen, war das Zeichen dafür, dass ich überhaupt nicht mehr wusste, was geschieht und wie ich es ändern kann«, erklärte Agassi. »Ich habe mir nur noch gewünscht, aus dem Tief rauszukommen, mich wieder gut zu fühlen und die Bälle zu treffen. Aber der Platz wurde kleiner und kleiner, und ich hatte große Schwierigkeiten, den Ball überhaupt im Spiel zu halten.«
Es war einer dieser Tage, an die sich Agassi nach dem Ende seiner Karriere nicht unbedingt erinnern wird. Nach den am 28. August beginnenden US Open wird der Ehemann von Steffi Graf aufhören. Mit seinem dritten Erfolg beim 21. Auftritt, wenn es nach dem Vorjahres-Finalisten in Flushing Meadows geht. Aber die Form und das schwache Nervenkostüm des achtmaligen Grand-Slam-Siegers sprechen dagegen.

Artikel vom 03.08.2006