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Gewissheit gibt es erst am Samstag

Spekulationen um künstliches Testosteron bei Tour-Sieger Floyd Landis

New York (dpa). Beim positiven Dopingtest des Tour de France-Siegers Floyd Landis sollen Spuren von künstlich produziertem Testosteron gefunden worden sein.

Dies schrieb gestern die »New York Times« unter Berufung auf ein Mitglied des Radsport-Weltverbandes (UCI), dem das Untersuchungsergebnis bekannt sei. Das Ergebnis der B-Probe soll an diesem Samstag bekannt gegeben werden, sagte der Sprecher des Radsport-Weltverbandes UCI, Enrico Carpani.
Der US-Amerikaner Landis hatte am Freitag erklärt, der erhöhte Testosteronwert sei eine natürliche Erscheinung und werde vom eigenen Körper produziert. Sollte sich bewahrheiten, dass der erhöhte Wert aus einer externen Quelle stammt, würde die Verteidigung des 30 Jahre alten Radprofis in sich zusammenbrechen. Der in der A-Probe ermittelte Testosteron/Epitestosteron-Quotient soll um mehr als das Doppelte über dem zulässigen Grenzwert liegen. Daraufhin sei laut »New York Times« ein Kohlen-Isotop-Test durchgeführt worden, um zu ermitteln, ob es sich um natürliches oder synthetisches Testosteron handele.
UCI-Präsident Pat McQuaid, der den Zeitungsbericht nicht bestätigte, forderte das nationale französische Labor in Châtenay-Malabry auf, rasch zu einem Ergebnis der B-Probe zu kommen. »Je länger es dauert, desto mehr Raum lässt das für Spekulationen und für immer neue Dementis«, sagte McQuaid. Auch Landis' Rennstall möchte schnelle Gewissheit: »Je früher das erledigt ist, desto besser ist es für das Team«, sagte Manager John Lelangue.

Artikel vom 02.08.2006