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Kommentare
Iran als Vermittler

Nicht erfolgversprechend


Es müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um das Blutvergießen im Nahen Osten schnellstens zu stoppen und eine dauerhafte politische Lösung zu finden. Doch den Iran als einen Vermittler in diesem Konflikt einzusetzen, wie es jetzt der frühere Außenminister Joschka Fischer gerade in Teheran vorgeschlagen hat, diese Möglichkeit ist wohl der einzige Weg, der nicht zum Erfolg führen wird.
Niemand hat so enge Beziehungen zur Hisbollah-Miliz im Libanon, und es ist doch mehr als eindeutig, dass die Auftraggeber der Hisbollah in der iranischen Hauptstadt sitzen. Es ist ja auch nicht nur die moralische Unterstützung, die der Iran leistet, es sind im Iran produzierte Raketen, die nach Israel fliegen.
Wie will ein Land, dessen Präsident Mahmud Ahmadinedschad Israel ständig »von der Landkarte tilgen« will und dessen geistliches Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei noch gestern zum andauernden Widerstand gegen »das Besatzerregime« Israel aufrief, eine Vermittlerrolle spielen? Anders sieht es bei Syrien, dem anderen Hisbollah-Unterstützer, aus. Damaskus als Partner für Stabilität in der Region zu gewinnen, kann den Nahen Osten auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden durchaus weiterbringen. Dirk Schröder

Artikel vom 03.08.2006