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Die Stadt besitzt 1850 Hektar Forst

Folge 7: Die Anfänge der Wald-Beforstung

Bielefeld (gge). Volker Brekenkamp ist als Abteilungsleiter Forsten beim Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld für rund 1850 Hektar Stadt- und 300 Hektar Stadtwerke-Wald zuständig. Für das WESTFALEN-BLATT hat der 54-jährige Diplom-Forstingenieur und Leiter des Tierparks Olderdissen die Geschichte des Bielefelder Stadtwaldes auch unter Berücksichtigung der Hege und Pflege des heimischen Wildes aufgearbeitet. Lesen Sie heute Folge 7 unserer Serie »Die Anfänge der Waldbeforstung«.

Als neuzeitliches, kulturhistorisches Objekt muss der so genannte Schuttberg aufgeführt werden. Hier wurde nach dem 2. Weltkrieg eine zirka 30 Meter tiefe Tonkuhle mit Bauschutt der zerbombten Stadt Bielefeld aufgefüllt und später erfolgreich aufgeforstet.
Der als erster von der Stadt eingesetzte Forstmann war von 1907 bis 1949 der Stadtoberförster Hornberg. Während seiner Amtszeit wurden viele Grundstücke angekauft, sowie die Umwandlung der ertragsschwachen Waldflächen in Hochwald vorgenommen. Von 1949 bis 1974 betreute Forstoberamtsrat Frohne den Bielefelder Stadtwald. Nachfolger wurde Horst Dreyer, der im April 1986 verstarb. Dessen Nachfolger, Manfred Neitzke, schied im Juli 1993 aus Altersgründen aus dem Dienst aus. Seit August 1993 wird der Stadtwald von Volker Brekenkamp, als Leiter der Abteilung Forst/Heimat und Tierpark Olderdissen im Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld, betreut.
Erste Waldankäufe der Stadt gehen zurück in das Jahr 1882. Die Stadt hatte schon immer ein Immobilien-Vorkaufsrecht auf Bielefelder Gebiet und hat davon rege Gebrauch gemacht. Mittlerweile ist die Stadt Eigentümer von rund 1850 Hektar Wald, der sich auf 650 Einzelflächen verteilt. Hiervon sind wiederum 360 Flächen unter 2000 Quadratmeter groß. Man kann sich vorstellen, dass auf diesen Flächen eine geregelte Forstwirtschaft nur sehr eingeschränkt möglich ist. Weiterhin werden 300 Hektar Forst der Stadtwerke von den Bielefelder Umweltbetrieben im Rahmen eines Beförsterungsvertrages bewirtschaftet.
Ein wesentlicher Aufgabenschwerpunkt liegt im Bereich der Verkehrssicherungspflicht. So sind beispielsweise 460 Kilometer Waldaußenränder jährlich zwei Mal zu kontrollieren. Hier bleibt es natürlich nicht bei der Kontrolle. Gefahrenpotenziale müssen bei einem immens hohen Zeit- und Kostenaufwand entfernt werden. Hinzu kommen 165 Kilometer Waldwege, 21,1 Kilometer Reitwege, ein Waldlehrpfad, vier Waldspielplätze, vier Schutzhütten, ein Grillplatz, acht Parkplätze, 19 Steinbrüche Brücken und eine Menge an Erholungseinrichtungen.
Lesen Sie Dienstag, 29. August, die 8. Folge unserer Serie »Wald und Wild in Bielefeld. Thema dann: die Geschichte wider den »Förster vom Silberwald«.

Artikel vom 25.08.2006