02.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bombe im Regionalzug

Spengstoff-Alarm in Dortmund und in Koblenz


Dortmund (dpa). Bombe an Bord eines Regionalzugs: In einem Abteil vom »NRW-Express« haben Unbekannte am Montagnachmittag zwischen Aachen und Hamm einen Koffer mit einem Sprengsatz deponiert. In dem Koffer waren 11 Liter Butangas in einer Gasflasche, 4,5 Liter Benzin-Gemisch, ein Wecker und Drähte, wie Staatsanwalt Henner Kruse gestern sagte. Ein Schaffner hatte den Koffer gefunden und ins Fundbüro des Dortmunder Hauptbahnhofs gebracht. Dort entdeckten Mitarbeiter die Bombe und alarmierten Sprengstoff-Experten des Landeskriminalamts. Hinweise auf Täter und Motive gab es zunächst nicht.
Noch ist allerdings unklar, ob der Sprengsatz tatsächlich scharf war. Die Bomben-Konstruktion sei als »professionell« zu bezeichnen, sagte der Leiter Polizeiexperten-Gruppe, Jürgen Kleis. Über die möglichen Auswirkungen einer Explosion wollte die Polizei keine konkreten Angaben machen. Es wurde jedoch nicht ausgeschlossen, dass es im Falle einer Detonation zu Todesopfern unter den Reisende hätten kommen können.
Der Schaffner hatte den Koffer gegen 14 Uhr in einem verlassenen Abteil entdeckt und am Dortmunder Bahnhof abgegeben. In der dortigen Fundstelle öffneten Mitarbeiter den Koffer und schlugen Alarm. Anschließend wurde der Bahnhof evakuiert, es kam zu zahlreichen Zugverspätungen. Seit wann der Koffer im Abteil der zweiten Klasse gestanden hatte, ist für Staatsanwaltschaft und Polizei noch völlig unklar: Der Zug war seit 4.40 Uhr im Einsatz.
Gestern wurde auch in Koblenz ein Koffer mit einer Propangasflasche entdeckt. Der Bahnhof wurde vorübergehend geräumt und der Zugverkehr gestoppt. Es sei noch nicht klar, ob es sich um zündfähige Sprengstoffvorrichtungen handelte. Ob und inwieweit die Gepäckstücke vergleichbar seien, bedürfe weiterer Ermittlungen, teilte die Bundesanwaltschaft mit.

Artikel vom 02.08.2006