05.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nachtschichten für den Traum vom WM-Titel

Physiotherapeut Mario Plesse aus Beverungen pflegt die Hockey-Nationalmannschaft

Von Sylvia Rasche (Text und Foto)
Beverungen (WB). Die Erfolgsliste ist beeindruckend: zweifacher Weltmeister, zweifacher Europameister und eine olympische Bronzemedaille aus Athen hat der Beverunger Physiotherapeut Mario Plesse in der deutschen Hockey-Nationalmannschaft schon miterlebt.
Alles im Griff: Mario Plesse ist seit Jahren vom WM-Fieber infiziert.

Der nächste Höhepunkt steht unmittelbar bevor. Vom 6. September an ist der 34-Jährige bei der Hockey-Weltmeisterschaft im eigenen Land dabei.
»Natürlich wird Deutschland nicht in eine so große Euphorie verfallen wie im Sommer bei der Fußball-WM. Am Spielort Mönchengladbach wird jedoch eine tolle Atmosphäre herrschen. Da bin ich mir ganz sicher«, freut sich Mario Plesse auf die Herausforderung. Als einer von zwei Physiotherapeuten ist er für die deutschen Nationalspieler zuständig. Vorbereitung, Akutversorgung auf dem Platz und die wichtige Nachbereitung gehören zu seinen Aufgaben. »Vor Mitternacht sind wir an einem Spieltag nie mit der Arbeit fertig«, weiß der Beverunger aus Erfahrung. Diese Nachtschichten nimmt er für den Traum vom WM-Titel aber gerne in Kauf. Mit Bundestrainer Bernhard Peters arbeitete Mario Plesse schon gemeinsam im Nachwuchsbereich des Deutschen Hockeybundes. Mit der Umstrukturierung der Mannschaft nach den Olympischen Spielen in Sydney 2000 stieg Bernhard Peters vom A-Jugend-Coach zum Bundestrainer auf - und nahm Mario Plesse gleich mit in die Nationalmannschaft. Seither ist der Beverunger bei allen wichtigen Großereignissen dabei. »Ich nehme dafür meinen Jahresurlaub«, berichtet der Physiotherapeut.
Morgen steht das erste Spiel auf dem Programm. »Das Halbfinale ist Pflicht, danach alles möglich«, umreißt Mario Plesse die Aussichten auf das Hockey-Großereignis. Die Rolle des Favoriten habe Deutschland allerdings vor dem Turnier abgegeben. »Die Mannschaft ist gegenüber unserem WM-Erfolg von 2002 stark verjüngt worden«, berichtet er von einem Umbau im erfolgreichen Team. Nach der WM geht auch der Lotse von Bord. Bundestrainer Bernhard Peters wird mit Trainer Ralf Rangnick zum ambitionierten Fußball-Regionalligisten Hoffenheim wechseln.

Artikel vom 05.09.2006