Paderborn/Göteborg (WB/o.k.). Sie hat alles versucht, doch am Ende reichte es »nur« zu seinem Start für Claudia Tonn (LC Paderborn) bei der EM.
Die Weltklasse-Mehrkämpferin und Weitspringerin frustriert: »Nach langen Überlegungen haben mein Trainer und ich uns dazu entschlossen, den Siebenkampf-Start aufgrund meiner Verletzung abzusagen. Die Heilung verlief leider nicht so schnell wie wir es uns erhofft hatten.« Zwar konnte sie täglich im Training Verbesserungen feststellen, doch die Zeit war neben der Verletzung ihr größter Gegner vor Göteborg. »Ich konnte in den letzten Wochen zwar Kugelstoßen und Speerwerfen sowie lockere Läufe im Training absolvieren, allerdings fehlen die letzten 15 Prozent im Sprinten. Und wenn ich bei einer Europameisterschaft an den Start gehe, dann nur, wenn ich 100-prozentig fit bin. Zudem wäre es unfair gegenüber Karin Ertl, die als Reserve zur Verfügung steht.« Leicht ist ihr die Entscheidung natürlich nicht gefallen, »aber es ist die Vernünftigste, auch wenn ich sehr enttäuscht bin. Der Start am Montag und Dienstag kommt für mich einfach zu früh.« Am Freitag will sie dann aber beweisen, dass die 6,75 Meter, die sie am 25. Juni in Ratingen gesprungen ist, keine Eintagsfliege waren. Ab 17.40 Uhr beginnt in Göteborg die Qualifikation. Tonn: »Ich habe fünf Tage mehr Zeit, mich vorzubereiten, und das ist in meiner Situation eine Menge Zeit. Mein Trainer und ich sind sehr optimistisch. Die Sprünge aus kurzem Anlauf im Training waren sehr versprechend und bereiteten mir keine Schmerzen.« Eine Medaille ist bei normalem Wettkampfverlauf zwar nicht drin. Aber der Sprung in den Vorkampf der besten Zwölf (Sonntag, 1b 15.15 Uhr) ist, wenn sie keine Beschwerden plagen, durchaus zu erwarten. Denn mit ihrer, in diesem Jahr erzielten Leistung ist die 25-Jährige momentan die Siebtbeste in Europa. Bereits gestern flog die Paderbornerin nach Schweden, hat aber noch eine Botschaft für die Heimat: »Drückt mir die Daumen vor dem Fernseher.«
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