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Riesenhase soll
in Hecke sitzen

Holzworkshop am NPZ Schelphof


Heepen (-er). Die Hinterläufe sind schon fertig, nun ist der Hasenkörper dran. Am Unterstand des Naturpädagogischen Zentrums Schelphof (NPZ) fliegen die Späne, denn das hölzerne Riesentier soll bald seinen Platz auf dem Areal KulturLand bekommen.
Der Holzbildhauer-Workshop, den das NPZ zusammen mit der Evangelischen Jugend Bielefeld und dem »Hotspot« Heepen organisiert hat, setzt auf kompetente Hilfe. Die Holzbildhauer Patricia Schmolke und Helmut Schön haben alles vorbereitet, das Holz (Eiche und Rubinie) geordert und die Werkzeuge mitgebracht. Die achtköpfige Teilnehmergruppe (zwei Pädagogen eingerechnet, dazu junge Leute zwischen 18 und 21 Jahren) soll zum Thema »Hecke« überdimensionale Tierfiguren gestalten, die später im nördlichen Bereich des Areals aufgestellt werden. Nach kurzer Überlegungsphase wählt die die Gruppe Hase (Säugetier), Marienkäfer (Insekt) und Heckenbraunelle (Vogel) aus. Dann gibt es noch eine Einweisung in die Handhabung der Werkzeuge - und los geht's.
In den ersten Tagen haben Patricia Schmolke und Helmut Schön einiges zu tun, müssen hier Hilfestellung geben und dort Umrissen vorarbeiten. Und die Teilnehmer - acht junge Leute - spüren nach dem ersten Tag plötzlich alle Armmuskeln. Aber am dritten und letzten Tag arbeitet die Workshop-Gruppe schon sehr eigenständig. Wer ihnen dabei zusieht, kann richtige Begabungen erkennen. Bei denen ist der Hammer ständig in Bewegung und die Oberflächenstruktur verändert sich zusehends.
»Dieser Workshop gehört zum Thema 4 des Kulturland-Projektes: Landwirtschaft als Naturschützer«, erläutert NPZ-Mitarbeiterin Anne Wehmeier. Denn wenn Landwirte Platz für Hecken reservieren, wirken sie nicht nur der Bodenerosion entgegen, sondern bieten vielen Tieren einen Unterschlupf oder Nistplatz. »Die Benjeshecke haben Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Stieghorst erst im Frühjahr angelegt.«
Die drei Holzskulpturen werden ihren Platz an und in dieser Hecke finden. Und in wenn diese etwas größer ist, lugen Hase, Marienkäfer und Heckenbraunelle daraus hervor. Vermutlich naturbelassen und lediglich mit einem Schutzanstrich versehen oder behutsam koloriert - das ist noch zu überlegen. Die Workshop-Teilnehmer sind schon recht zufrieden mit ihren Ergebnissen. Zumal mit jedem Tag die Geschicklichkeit und damit die Schnelligkeit steigt.

Artikel vom 02.08.2006