03.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Verfressener Kater in
der feinen Gesellschaft

»Garfield« erlebt neue Abenteuer


»Garfield in »Der Prinz und der Bettler« - so hätte das zweite Abenteuer des berühmtesten verfressenen Katers der Welt auch heißen können. Denn der computeranimierte Garfield spielt diesmal die bekannte Geschichte nach: In England wird er mit einem blaublütigen Kater namens Prince verwechselt.
Vor allem kleinere Kinder dürften den Streifen mögen, für Erwachsene passiert in 80 Minuten nicht viel, was man nicht schon von irgendwoher kennt. Die US-Kritiker gaben dem Film vernichtende Noten, an den Kinokassen hingegen schnitt er noch ganz ordentlich ab. Statt am Donnerstag kommt der Film am familienfreundlichen Sonntag (6. August) in die deutschen Kinos.
Lasagne-Fan Garfield, den man eher rülpsen als schnurren hört, gehört natürlich überhaupt nicht in die feine englische Gesellschaft. Doch als Herrchen Jon seiner Freundin Liz nach London hinterherfahren will, um ihr einen Heiratsantrag zu machen, will Garfield ihn davon abhalten und schmuggelt sich mit Hund Odie in die Reisetasche. Er hat natürlich keine Ahnung, dass in England ein ihm absolut ähnlich sehender Kater wohnt.
Prince, Garfields kultivierter, aber ähnlich verfressener und verwöhnter Doppelgänger, hat zudem gerade das Schloss seiner Besitzerin geerbt. Doch genau dies wird ihm zum Verhängnis: Der übergangene Lord Dargis will den Erben loswerden und schickt ihn in einem Körbchen auf einem Fluss auf die Reise. In London passiert das unausweichliche: Die beiden Kater werden auf der Straße verwechselt, der Butler nimmt Garfield mit ins Schloss, Prince landet bei Jon und muss Bekanntschaft mit Lasagne und dem Faulenzen vor dem Fernseher machen.
Garfield genießt inzwischen das neue Luxusleben, hat aber auch zu lernen, einen Hofstaat aus sprechenden Tieren von Enten über Schweine bis hin zu einem Papagei zu führen und sich mit ihrer Hilfe gegen Attacken von Lord Dargis (Billy Connolly) zur Wehr zu setzen. All dies ist ganz harmlos und wenig originell - bei moderatem Lachfaktor. Und am Ende siegt natürlich das Gute. An den sarkastischen, beinahe schon zynischen Original-Garfield aus dem Comic erinnert, zumindest in der US-Fassung, lediglich die Stimme von Bill Murray.

Artikel vom 03.08.2006