02.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Konfetti aus Euro-Geldscheinen


Sète (dpa). Die Tochter eines wohlhabenden französischen Unternehmers konnte sich zu ihrer Trauung nicht nur an einem Feuerwerk für 40 000 Euro erfreuen, sondern auch an einem Konfetti aus Geldscheinen. Ein Kilogramm Konfetti, hergestellt aus Scheinen zu 5, 10, 20 und 50 Euro, rieselte auf das Brautpaar und auf die Hochzeitsgesellschaft in der südfranzösischen Fischerstadt Sète herab, berichtete die Pariser Zeitung »Libération« gestern.
Neugierige hoben die Schnipsel auf und fanden heraus, dass das Konfetti auch aus echten Scheinen bestand. Ein Gesetz stellt es jedoch unter Strafe, Geldscheine zu zerstören. Ein »Kollektiv empörter Leute« wurde aktiv und zwang die Polizei, einen Bericht über diesen Vorfall zu schreiben.
Zwar wurde eine Untersuchung bisher nicht eingeleitet, die ganze Aufregung brachte aber jetzt den Lebenspartner der Brautmutter dazu, die Euro-Affäre zu erhellen. Er arbeitet für die Banque de France in Montpellier: »Wir sortieren die Euro-Scheine aus, die entweder gefälscht oder aber abgenutzt sind.« Hunderte solcher Scheine würden dort täglich aus dem Verkehr gezogen, werden vierfach gelocht und so entwertet.
»Und das ÝKonfettiÜ dürfen wir benutzen«, sagt der Mann, der ein Kilo davon in drei Plastiktüten zur Hochzeit mitbrachte. Sein Versprechen: »Ich kann jeden problemlos damit versorgen.«

Artikel vom 02.08.2006