Lügde/Kassel (WB). Nach einem heftigen Gewitterregen ist der 14-Jährige Sascha E. aus Lügde (Kreis Lippe) in der Nähe von Kassel in den Fluten eines plötzlich angeschwollenen Baches ertrunken.
Der Junge, der, wie bereits berichtet, zu Besuch bei seinem Großvater in Fuldatal war, hatte sich nach Angaben der hessischen Polizei am Freitagabend zusammen mit seinem 16 Jahre alten Freund Muris Z. aus Fuldetal vor dem Regen in eine Bahnunterführung an einem kleinen Bach geflüchtet. Plötzlich sei eine gewaltige Flutwelle gekommen und habe den 14-Jährigen mitgerissen, berichtete der ältere Junge, der sich retten konnte. Bisher sei es noch nie passiert, dass sich der Bach in dem hügeligen Gebiet innerhalb von Minuten in einen reißenden Strom verwandelt habe, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Wochenende: »Das kennen wir nur aus dem Gebirge.« Der Spielkamerad des vermissten Jungen hielt nach dem Unglück einen Autofahrer an, der die Feuerwehr alarmierte. Die Rettungskräfte suchten mit einem Hubschrauber, Booten, Tauchern und Hunden den Einmündungsbereich des Baches in die Fulda ab. Erst als mit schwerem Räumgerät Baumstämme, Äste und Geröll aus dem Bachbett beseitigt waren und der Wasserstand sank, wurde der vermisste Junge tot unter dem Treibgut gefunden. Auslöser für die Überflutung war extremer Niederschlag in kürzester Zeit. In und um Kassel rückte die Feuerwehr in dieser Zeit zu 100 Einsätzen mit überfluteten Kellern und anderen Wasserschäden aus. Heftige Gewitter mit starken Regenfällen und Sturmböen hatten in der Nacht zum Samstag auch in Nordrhein-Westfalen viele Keller geflutet, wie in Bielefeld-Heepen, und das Dach einer Autowerkstatt zum Einsturz gebracht. Vor allem in der Eifel, dem Siegerland und in Dortmund waren die Feuerwehren am Freitagabend im Dauereinsatz. In den nächsten Tagen bleibt es in Ostwestfalen-Lippe regnerisch. Es wird bis Mittwoch wesentlich kühler.
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