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Ordentliche
Inszenierung

Bayreuther »Ring«


Bayreuth (dpa). Der Regisseur der neuen Bayreuther »Ring«-Inszenierung, Tankred Dorst, sieht sein Konzept zu großen Teilen auf der Bühne verwirklicht. Seine Ideen hätten sich »zu 70 bis 80 Prozent« umsetzen lassen, sagte Dorst. »Es ist für meine Begriffe eine ganz ordentliche Inszenierung entstanden«, fügte er hinzu.
Natürlich habe es Reibungsverluste gegeben, räumte der Dramatiker ein. Manche Ideen seien auch aus technischen Gründen nicht umzusetzen gewesen. Dorst hatte für die Neuinszenierung des vierteiligen Werkes »Der Ring des Nibelungen« bei den Richard-Wagner-Festspielen nur zwei Jahre Vorbereitungszeit. »Es musste alles sehr schnell gehen«, sagte er. »Für Experimente war keine Zeit.«
Deshalb sehe er auch noch Anlass für Verbesserungen. »Ich hätte eine ganze Liste von Sachen, wo man etwas machen könnte«, sagte der 80-jährige Autor, der erstmals eine Oper inszeniert hat. Das Schöne am »Werkstattcharakter« der Festspiele sei, dass man in den nächsten Jahren noch etwas korrigieren könne.
Im nächsten Jahr werden nach Angaben von Festspielsprecher Peter Emmerich neben dem »Ring« letztmalig die aktuellen Inszenierungen von »Tannhäuser« (Regie: Philippe Arlaud) und »Parsifal« (Regie: Christoph Schlingensief) auf dem Spielplan stehen. Das Hauptinteresse gilt dann aber der Neuinszenierung der »Meistersinger von Nürnberg«, die die Tochter und mögliche Nachfolgerin Wolfgang Wagners, Katharina Wagner, übernimmt.

Artikel vom 31.07.2006