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In der Freizeit als Söldner auf Zeitreise gehen

Das vermeintlich »finstere« Mittelalter weckt auch beim Publikum die Lust aufs Verkleiden


Bielefeld (bp). Manuel Haberhauer ist ein mittelalterlicher Söldner im Lederwams mit Helm. Der Bielefelder und seine Freunde gehen seit zwölf Jahren in der Freizeit gern auf Zeitreise. Haberhauer: »Uns ist der Spaß das Wichtigste, wir nehmen die Sache nicht so ernst, dass jedes Detail der Ausrüstung stimmen muss.« So drücke man durchaus ein Auge zu, wenn einer der Söldner in schwarzes Leder gewandet sei. Haberhauer: »Das gab es im Mittelalter nämlich nicht.«
Das Sparrenburgfest ist für die Söldnertruppe einer der Höhepunkte des Jahres: Mittelalter vor der Haustür. . .
Überhaupt: Die Lust am Verkleiden packte am Wochenende wieder viele der Besucher. Es wurden Kreuzritter gesichtet, Landsknechte, Schotten, jede Menge hübscher Burgfräulein in Begleitung ihrer furchtlosen Recken. Manchmal reichte ein langes Kleid samt Umhang und Kopfbedeckung, um sich »mittelalterlich« zu fühlen. Für Kinder ist das Sparrenburgfest ohnehin ein Riesenspaß: Beim Turney der Kindelein können sie ihre Fechtkunst erproben, es ist eine Ehre, von einem der Ritter in voller Rüstung gebeten zu werden, ihm das Schwert zu reichen oder man jagt den Freund mit dem Holzbeil über den Burghof, um edlen Wettstreit zu erzwingen. Linus (5) und Konstantin (3) sind Nachwuchs-Ritter in nahezu perfektem Aufzug. Beim Sparrenburgfest wurden Helme und Schilde hervor geholt, die bereits beim Karneval im Kindergarten eindrucksvolle Dienste getan haben. Bernd Wagner aus Bielefeld kommt immer wieder gern zum Sparrenburgfest: »Das ist ein Selbstläufer, bei dem alle ihren Spaß haben - Erwachsene und Kinder.«

Artikel vom 31.07.2006