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Kauf und Marx bedienen
die wichtigen Hebel

Das defensive Mittelfeld ist die Schaltzentrale in Arminias Spiel

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Kiebitz-Schwärme waren es ja noch nie, die sich auf dem Trainingsgelände an der Friedrich-Hagemann-Straße einnisteten. Doch so unbeobachtet wie dieses Mal bereitete sich Arminia Bielefeld noch nie auf eine Bundesligasaison vor.
Rüdiger Kauf
Der Grund: Auf dem Übungsgelände der Profis wird baulich nachgebessert, die Bedingungen werden nach und nach an das Erstliganiveau angeglichen. Und weil hier noch bis Mitte September täglich Bagger und Lkw unterwegs sind und die Gesundheit von Zuschauern gefährden könnten, sind Fans zu den sonst immer öffentlichen Trainingseinheiten nicht zugelassen.
Das Stadion wird Arminia Bielefelds zweite große Baustelle. Noch wartet der Verein auf grünes Licht, doch auch an der Melanchthonstraße stehen die Bagger bereits an der Startlinie. Schöner, größer und vor allem moderner soll die SchücoArena werden, um dem DSC im Wettbewerb mit den Klubs auf Augenhöhe mittelfristig einen Vorteil zu verschaffen.
Nürnberg, Mainz sowie die Aufsteiger Bochum, Aachen, Cottbus - das sind die fünf Vereine, mit denen der DSC um den Klassenerhalt kämpfen wird. Frankfurt, Hannover, Wolfsburg und Mönchengladbach zählen großzügig betrachtet zum erweiterten Kreis.
Die Voraussetzungen, in der dritten Spielzeit in Folge das Verbleiben in der höchsten deutschen Spielklasse zu sichern, sind gut. Trainer Thomas von Heesen und seine Assistenten Frank Geideck sowie Thomas Schlieck (Torwarttrainer) sind ein eingespieltes Team. Es trägt dafür Sorge, dass bald schon über die Mixtur aus alteingesessenen und neuen Spielern Ähnliches geäußert werden kann. Acht Zugänge zu integrieren ist allerdings eine Herausforderung. Die meisten machen es den Trainern leicht. Andere wie Abdelaziz Ahanfouf brauchten erst ein deutliches Signal auch aus dem Kreis der Kollegen, um an den bei Arminia über allem stehenden Teamgedanken erinnert zu werden.
Doch sicher ist: Arminia braucht Ahanfoufs Tore, um erneut in der 1. Liga zu bestehen. Auf dem Marokkaner vom MSV Duisburg und auf Thorben Marx (Hertha BSC) ruhen die größten Hoffnungen der DSC-Fans.
Beide sind gestandene Bundesligaprofis, die auf Anhieb den Sprung in die erste Elf schaffen sollten. Marx gilt bereits als gesetzt. Arminias neue Doppel-Sechs im defensiven Mittelfeld verkörpern er und Rüdiger Kauf. »Man merkt schnell, mit wem man es zu tun hat. Thorben ist ein zuverlässiger Typ sowohl auf dem Platz als auch außerhalb«, lobt Kauf seinen neuen Spielpartner. Der 31-Jährige hat keinen Zweifel daran, dass die enge Zusammenarbeit mit dem Berliner klappen wird. Der eine, Kauf, kümmert sich vornehmlich um Abräumarbeit, der andere, Marx, auch um das Spiel nach vorn. Sieht so aus, als hätte sich nach den Abgängen von Michael Fink (Frankfurt) und Detlev Dammeier (Karriereende) in Arminias Schaltzentrale bereits ein neues, gut funktionierendes Tandem gefunden.

Artikel vom 04.08.2006