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Zabel als Zweiter zufrieden

Oscar Freire als erster Spanier in Hamburg vorn

Hamburg (dpa). Im Schatten immer neuer Doping-Entwicklungen im Radsport hat beim deutschen ProTour-Heimspiel in Hamburg Erik Zabel (Unna) einen hervorragenden zweiten Platz ersprintet.

Der mitfavorisierte Sieger von 2001 unterlag gestern bei den 11. Cyclassics im Fotofinish Oscar Freire vom Team Rabobank. Nach 243,2 Kilometern spurtete erstmals ein Spanier zum Erfolg auf der Hamburger Mönckebergstraße. Vorjahressieger Filippo Pozzato (Italien) wurde Dritter. »Nein, ich ärgere mich nicht, Oscar ist bekannt dafür, dass er einen Riesenzug hat«, sagte Zabel im Ziel.
Das erste wichtige Rennen eine Woche nach der Tour de France begann in gemächlichem Tempo. Schließlich hatte ein großer Teil der Fahrer die »Große Schleife« in den Beinen. Beim 18. von 27 ProTour-Rennen ließen die Pedaleure nach 40 Kilometern ein ehrgeiziges Trio mit dem Australier Corey Sweat, dem Italiener Dario Andriotto und dem Ungar Laszlo Bodrogi davonziehen.
Nach mehr als 100 Kilometern stieß der Italiener mit einem Kamera-Motorrad zusammen und stürzte schwer. Zwar nahm der Zeitfahrspezialist trotz Hüftschmerzen und blutenden Schürfwunden das Rennen wieder auf, musste aber später aufgeben.
Das verbliebene Duo an der Spitze wurde nach der kraftraubenden stundenlangen Führung bei warmem Wetter 60 Kilometer vor dem Ziel vom Hauptfeld eingeholt. Nach der dritten Besteigung des 600 Meter langen und zum Teil 15 Prozent steilen Wasebergs hatte sich eine 35-köpfige Spitzengruppe gebildet, die bis ins Finale Tempo machte. Zabel führte bis kurz vor der Ziellinie, doch der dreimalige Weltmeister Freire holte ihn ein. »Das ist ein toller Klassiker, ich bin sehr stolz auf meine Leistung«, sagte der Spanier.
Die ProTour-Wertung führt weiter klar der Spanier Alejandro Valverde an, der bei der Tour de France nach einem Sturz mit Schlüsselbeinbruch ausschied und in der Hansestadt nicht antrat.
Der Radsportweltverband UCI kontrollierte vor dem Rennen 40 Fahrer unangemeldet. Die analysierten Proben waren alle negativ, sagte der Präsident des Radfahrer-Bundes, Rudolf Scharping.

Artikel vom 31.07.2006