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17er-Bezirksliga und ihre Folgen

Fußballkreis-Staffeltag: mehr Disziplin und Sorgfalt ist gefragt

Bielefeld (WB/guf/fbr). Selten hatten die ehrenamtlich tätigen Funktionsträger im Fußballkreis Bielefeld/Halle so viel Arbeit wie in diesem Sommer. Das wurde beim Kreisliga-Staffeltag für die Vereine deutlich. Einsprüche gegen einen Abstieg auf höherer Ebene, eine Bezirksliga-Staffel II mit diesmal 17 Teams und die Abmeldung von C-Liga-Mannschaften während der Sommerpause zwangen dazu, fertige Spielpläne mehrfach über den Haufen zu werfen.

Die fertigen Listen mit Schiedsrichter-Ansetzungen können den Vereinen deshalb erst Mitte dieser Woche zugehen. Zentraler Punkt des Staffeltages war die veränderte Auf- und Abstiegsregelung, die sich aus der 17er-Bezirksliga ergibt: Damit 2007 wieder die Sollstärke 16 erreicht wird, müssen diesmal vier Bezirksligisten absteigen - und die könnten im Extremfall allesamt aus dem Kreis Bielefeld/Halle kommen.
Kreis-Geschäftsführer Dieter Brüggemann, der den erkrankten Vorsitzenden Horst-Dieter Knüppel vertrat, erläuterte die Konsequenzen für die Kreisligen (sh. nebenstehende Tabelle): »Um das Programm möglicher Entscheidungsspiele zu straffen, verzichten wir auf eine Relegationsrunde zwischen dem A-Liga-Drittletzten und den Zweitplatzierten der beiden B-Ligen. Außerdem fällt die umstrittene Regelung weg, dass bei Aufstiegsmöglichkeiten für die C-Liga-Zweiten nach der Fairnesstabelle entschieden wird. Hier gibt es künftig wieder Entscheidungsspiele.« Bei Punktgleichheit zählt auf Kreisebene wie in der abgelaufenen Saison nur in der A-Liga die Tordifferenz.
Weitere wichtige Punkte des Staffeltages für die Altkreisklubs:
Die abgelaufene Saison: A-Liga-Staffelleiter Hans-Jürgen Harder (Steinhagen) berichtete von positiven wie auch negativen »Rekorden« in seiner Spielklasse. Die Zahl von vier Spruchkammer-Verhandlungen (Harder: »Endlich einmal ohne Spielabbruch«) spricht für einen reibungslosen Spielbetrieb. Allerdings mussten die Schiedsrichter erstmals fünf Trainer oder Betreuer wegen deren Verhalten vom Spielfeldrand verweisen. Kein Ruhmesblatt, wie auch der Zuwachs an Roten Karten von 27 auf 34, während die Zahl der »Ampelkarten« von 70 auf 49 sank. Teutonia Altstadts freiwilliger Aus- und damit Abstieg war laut Harder überhaupt der erste Rückzug eines Bielefelder A-Kreisligisten.
Die Spruchkammer musste mit Blick auf alle acht Kreisliga-Staffeln insgesamt 38 Verfahren abwickeln, wobei die Kreisliga B1 mit zehn - im Gegensatz zur Altkreis-Staffel B2 (zwei) - den traurigen Rekord hielt. Insgesamt sechs Spielabbrüche, dreimal Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter - »das braucht eigentlich keiner«, bemängelte Hans-Günter Mrkwa im Namen des Kreisvorstandes.
Pflichten der Vereine: EDV-Beauftragter Mrkwa forderte noch einmal nachdrücklich mehr Disziplin bei der rechtzeitigen Ergebniseingabe unter dem Internet-Protal DFB-Net: »Das Resultat muss spätestens Sonntag um 17.59 Uhr drin sein, sonst sind 15 Euro Ordnungsgeld fällig. Wegen solcher Versäumnisse sind vergangene Saison - nur aus dem Seniorenbereich - insgesamt 4740 Euro in die Kreiskasse geflossen. Geld, das die Vereine selbst gut gebrauchen könnten.« Spitzenreiter im Altkreis war SG Hesseln mit 16 fehlenden Resultaten - macht 240 Euro Strafe.
Mehr Disziplin und Sorgfalt wünschen sich Kreisvorstand und Staffelleiter auch beim Ausfüllen der Spielberichte, um überflüssigen Ärger zu vermeiden. »Einmal mussten wir sogar eine ÝGegenüberstellungÜ anberaumen, um eine Spielberechtigung zu klären«, nannte Hans-Jürgen Siebert ein Extrembeispiel. Verzögert sich eine angeforderte Passvorlage, sollen die Vereinsvertreter zum Telefon greifen.
Mrkwa: »Unnötige Überprüfungen von Spielberechtigungen durch die Spruchkammer - letzte Saison waren es insgesamt 41 - lassen sich dann oft vermeiden.« Wichtig zudem: Auch für jedes Freundschaftsspiel muss ein Schiedsrichter angefordert - aus versicherungstechnischen Gründen. »Ganz gleich, ob das Spiel dann besetzt werden kann oder nicht. Für die Kassen ist dies mittlerweile Voraussetzung, um im Schadensfall zu zahlen«, so Ingo Engelstädter.

Artikel vom 31.07.2006