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OWL hat ein
Herz für Kinder

Zahl der Krippenplätze nimmt zu

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Bei den Betreuungsplätzen für unter Dreijährige gilt Ostwestfalen-Lippe in Nordrhein-Westfalen als vorbildlich. Während es in ganz Nordrhein-Westfalen nur für 2,8 Prozent der Kleinkinder einen Platz gibt, sind es in OWL bereits 4 bis 4,5 Prozent.
Minister Archim Laschet: NRW soll das kinder- und familienfreundlichste Bundesland werden.
Vor acht bis zehn Jahren habe es in den Tageseinrichtungen für Kinder nur ein Angebot für 1,5 Prozent der unter Dreijährigen gegeben, teilte das beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) angesiedelte Landesjugendamt in Münster am Freitag mit. Bei den Krippenplätzen habe sich in Ostwestfalen-Lippe bereits sehr viel bewegt, sagte LWL-Sprecher Karl G. Donath dieser Zeitung.
Bei den Betreuungsplätzen für unter Dreijährige liege NRW im Bundesvergleich auf dem drittletzte Platz, räumte am Freitag Familienminister Armin Laschet (CDU) ein. Ein Angebot von 2,8 Prozent bedeute 10 918 Plätze. Bis zum Jahr 2010 soll das Angebot auf 20 Prozent ausgebaut werden, kündigte der Minister an. Seit Regierungsbeginn der schwarz-gelben Koalition in Düsseldorf seien bereits die Voraussetzungen zur Einrichtung von 6500 neuen Plätzen für unter Dreijährige geschaffen worden. Von den 3- bis 6-jährigen Kindern nähmen derzeit nahezu alle Mädchen und Jungen ihren Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz in Anspruch.
Im Hinblick auf Familien in besonderen Problemsituationen sei das in NRW entwickelte »Soziale Frühwarnsystem« auf 26 Standorte ausgeweitet worden. Das Projekt war zunächst an sechs Modellstandorten (Bielefeld, Dortmund, Emmerich, Essen, Herne und Kreis Siegen-Wittgenstein) erprobt worden.
Derzeit gibt es in Ostwestfalen-Lippe außer in Bielefeld auch in Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) Paderborn und Minden ein »Soziales Frühwarnsystem«. Ziel sei es, möglichst frühzeitig und systematisch Problemlagen von Kindern und Familien zu erkennen und ihnen verbindliche Lösungen anzubieten, betonte der Minister. Eine vom Land mit 120000 Euro geförderte Servicestelle beim Institut für Soziale Arbeit in Münster unterstützt und berät Kommunen bei der Einrichtung des Frühwarnsystems.
Die Themen seien dabei Säuglingsvernachlässigung, Kindesvernachlässigung, Vernachlässigung der Wohnung, Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und der Übergang vom Kindergarten in die Schule.
www.familienratgeber-nrw.de

Artikel vom 29.07.2006