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Zur Sache

Fünf lange Jahre habe die Berliner begeistert zugesehen, wie Marcelinho trickste und traf. Sie haben weggeschaut, wenn der Brasilianer außerhalb des Platzes »zauberte« und »wirbelte«. Ein Solist, ein Egoist. Beratungsresistent, wenn die Hertha-Verantwortliche ihn ansprechen wollten. Schlecht beraten, wenn er auf seine »Freunde« hörte.
Hertha und Marcelinho - eine Partnerschaft, die schon oft auf der Kippe gestanden hat. Als er jetzt wieder mal eigene Wege ging, seinen Heimat-Urlaub überzog, da reichte es. Der Bundesligist trennt sich von seinem besten Spieler.
Mutig oder richtig?
Der Fußball ist eine Mannschaftssportart. Wenn man nur diesen Punkt berücksichtigt, dann war die Entscheidung überfällig. Denn Marcelinho vergiftete schon seit längerer Zeit mit seinen Extratouren und Sonderrechten die Berliner Luft.
Der Fußball lebt aber auch von den Stars, die Spiele allein entscheiden können. Und hier spricht viel für Marcelinho. Wer hat denn die meisten Tore geschossen? Wer lieferte die besten Vorlagen? Und wer verlieh dieser stark angegrauten Fußball-Dame immer wieder Glanz?
Jetzt nicht mehr. Die »Ehe« ist geschieden. Die alte Hertha verjagt ihren launischen Liebling Marcelinho. Und sucht jetzt einen neuen, starken Mann.Klaus Lükewille

Artikel vom 31.07.2006