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Uni: Einbrecher suchen
neuen Hauptschlüssel

Büro im Chemietrakt durchwühlt - Flucht ohne Beute

Bielefeld (hz). Mit dem alten Generalschlüssel auf der Jagd nach dem neuen: Unbekannte Einbrecher sind in der Nacht zu Donnerstag erneut in die Universität eingedrungen, um den neuen Generalschlüssel für die bereits 500 ausgewechselten Türschlösser zu stehlen.

Ihr Ziel - ein Büro im Trakt der Fakultät für Chemie, wo der so genannte kleine Generalschlüssel hinterlegt war. Gefunden hätten die Kriminellen die erhoffte Beute allerdings nicht, bestätigte Uni-Sprecher Ingo Lohuis.
Wie Lohuis weiter erklärte, hätten die Einbrecher sich vermutlich mit dem alten Generalschlüssel Zutritt zur Hochschule verschafft. Im Büro der Chemiker sei jedoch der Gruppenschlüssel für die 500 neuen Schlösser so gut versteckt gewesen, dass die unbekannten Täter ihn nicht gefunden hätten. Aufgefallen sei der Einbruch dann gestern, als Unimitarbeiter das Büro im Chemietrakt durchwühlt vorgefunden hätten.
Wie berichtet, war bei den Tumulten anlässlich des Beschlusses zu den Studiengebühren am 12. Juli einem Wachmann der Uni-Generalschlüssel entrissen worden. Nachdem dann noch Anfang dieser Woche ein Rinderkot-Anschlag auf ein Büro eines Professors und Uni-Senatsmitgliedes verübt worden war, sind 500 Türschlösser zu besonders sensiblen Bereichen ausgetauscht worden. Nun hatten die Einbrecher offenbar das Ziel, sich den neuen »kleinen« Generalschlüssel anzueignen, weil der alte, vor gut zwei Wochen erbeutete Schlüssel zu Professorenbüros und anderen besonders schützenwerten Räumlichkeiten nicht mehr passt.
Uni-Sprecher Lohuis betonte, dass auch beim jüngsten Einbruch wiederum Anzeige bei der Polizei erstattet worden sei. »Das werden wir nach jedem neuen Fall weiter konsequent durchziehen«, versicherte Lohuis. Zudem sei allen Hochschul-Mitarbeitern unmittelbar nach dem erneuten Einbruch per elektronischer Post mitgeteilt worden, sämtliche neuen General- und Gruppenschlüssel besonders gut zu sichern. Lohuis: »Die Schlüssel sollen auf keinen Fall ein zweites Mal in fremde Hände fallen!«
Jedoch hat die von Universität und Staatsanwaltschaft ausgesetzte Belohnung über 6000 Euro für Täterhinweise noch nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Weder in Sachen Brandstiftungen noch in puncto aller übrigen kriminellen Vorkommnisse hätten sich bislang Zeugen gemeldet, bedauerte Polizeisprecher Friedhelm Burchard.

Artikel vom 28.07.2006