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Getrennte Wege in Musikbranche

EMI und Warner Music beenden milliardenschweren Übernahmepoker


London (Reuters). Das jüngste Fusionsverbot für Sony Music und BMG setzt auch dem milliardenschweren Übernahmepoker der Musikkonzerne Warner Music und EMI ein Ende. Sowohl EMI als auch Warner Music teilten gestern mit, sie wollten ihre gegenseitigen Übernahmepläne zunächst begraben. Beide Firmen hatten vergeblich mehrere Anläufe gestartet, den anderen für fast vier Milliarden Euro zu kaufen.
Mit einem Zusammenschluss wollten die Nummer drei und vier der Musikindustrie den Branchenführern Universal und Sony BMG die Stirn bieten. Beide Konzerne wollen ihre Entscheidung gegen eine Fusion im Lichte zukünftiger Entwicklungen erneut prüfen.
Ein Ende des Übernahmegefechts war erwartet worden, nachdem der Europäische Gerichtshof in diesem Monat die 2004 erteilte Fusionserlaubnis für Sony Music und BMG aufgehoben hatte. Dies hatte Zweifel aufkommen lassen, ob die Behörden eine weitere Konsolidierung in der Branche zulassen. Warner hat unter anderem Madonna, Nena und die Red Hot Chili Peppers unter Vertrag, bei EMI erscheinen beispielsweise Robbie Williams und Coldplay.
Die Branche steht unter anderem unter Druck, weil durch die illegalen Tauschbörsen im Internet die Umsätze gesunken sind.

Artikel vom 28.07.2006