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Zwei-Zimmer-Appartement
Schon gefahren: Skoda Roomster bietet jede Menge Auto fürs Geld
Wohnen auf Rädern. Skoda jedenfalls preist den neuen Roomster als Zwei-Raum-Appartement an. Vorne arbeiten, sprich fahren, hinten wohnen, sprich reisen. Das Angebot dieser Art des Doppelzimmers erfreut sich großer Nachfrage. 5000 Kunden haben bereits »Wohnungsbedarf« in Form einer festen Bestellung für den Roomster angemeldet. Wer einziehen will, muss sich noch etwas gedulden. Offizielle Markteinführung des neuen Skoda ist der 2. September. Doch bei den Händlern stehen bereits die Vorführmodelle. Auch wir hatten bereits jetzt Gelegenheit, den Roomster ausgiebig zu fahren.
Vom ersten Moment an fallen das enorme Platzangebot verbunden mit einem beeindruckenden Raumgefühl in der 4,20 Meter langen und 1,68 Meter breiten »Wohnung« auf. Dafür sorgen unter anderem die riesig ausgelegten hinteren Seitenscheiben und - als Sonderausstattung - ein fast ein Quadratmeter großes Panoramadach (630 Euro). Da die hinteren Sitze 46 Millimeter höher liegen als die beiden vorderen Sessel, haben vor allem auch Kinder eine gute Rundumsicht. Überhaupt ist die Rücksitzanlage äußerst gelungen. Die Lehne des in der Breite allerdings sehr engen Mittelplatzes lässt sich nach vorne klappen und als Armlehne nutzen. Zudem ist der nur elf Kilo schwere Mittelsitz ganz einfach ausbaubar (gilt auch für die beiden anderen Sessel). Dann können die beiden äußeren Sitzgelegenheiten um 110 Millimeter nach innen gerückt werden. In Längsrichtung ist ein Verschieben um bis zu 150 Millimeter möglich. Werden sie umgeklappt (40:20:40) entsteht eine ebene Ladefläche, das Transportvolumen wächst auf 1555 Liter. 1780 Liter sind es, wenn der Roomster als Zweisitzer unterwegs ist. Selbst bei voller Belegung mit fünf Mitfahrern bleiben noch 450 Liter Volumen im leicht zu beladenden »Abstellraum« des rollenden Appartements.
In dem ist das Cockpit voll auf den Fahrer ausgerichtet. Der sitzt (wie seine Begleitung) um etwa 30 Millimeter höher als beispielsweise im Skoda Fabia. Ein- und Aussteigen wird so leicht gemacht. Ein wenig gewöhnungsbedürftig indes ist die Linienführung der vorderen Fensterausschnitte mit extrem breiten Rahmenabschnitten.
Bei den Motoren können die Interessenten zwischen drei Benzinern und drei Selbstzündern wählen. Den Benzinpart decken der 64 PS (47 kW) starke 1,2 Liter (12 990 Euro), der 1,4 Liter mit 86 PS (63 kW/14 190 Euro) und der 1,6 Liter mit 105 PS (77 kW/16 490 Euro) ab. Als Volumenmodell nennt Skoda hier den 1,4 Liter-Motor, der im Fahrbetrieb auch einen wirklich guten Eindruck hinterlässt. Lediglich an starken Steigungen fehlt's ein wenig an Kraft.
Bei den Dieseln sind zwei 1,4 Liter Dreizylinder mit 70 oder 80 PS (51/59 kW/14 990 Euro/15 790 Euro) und ein 105 PS (77 kW) starker 1,9 Liter (18 290 Euro) im Angebot. Der gefahrene Dreizylinder mit 80 PS (wie der große Selbstzünder mit Partikelfilter) zieht zwar durchaus kräftig durch, arbeitet aber vergleichsweise laut. Das hat VW im Polo beispielsweise besser gelöst.
Beim Fahrwerk indessen haben die Techniker einen richtig guten Job gemacht. Der Roomster fährt spurtreu um die Ecken und lässt sich weder von Spurrillen noch von Bodenwellen beeindrucken. Eine Seitenneigung in Kurven ist ebenfalls nicht zu spüren. Grund dafür sind unter anderem die unterschiedlichen Spurweiten vorne und hinten und auch der lange Radstand von 2,62 Metern - immerhin 39 Millimeter mehr als beim Octavia.
Ausgestattet ist der Roomster schon als Basismodell mit sechs Airbags. Ein ESP kostet dann aber 300 Euro Aufpreis. Zu empfehlen ist die zweite Ausstattungsstufe »Style« (für die beiden großen Motoren die Basis), die 1500 Euro mehr kostet, dafür aber Klimaanlage sowie CD-Radio mit an Bord hat. So lässt es sich im Zweiraum-Appartement prächtig leben.
Wolfgang Schäffer

Nächste Woche: Vergleich Opel Astra Twin Top und VW Eos

Artikel vom 12.08.2006