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Universität nicht an
»Nebenstandort« erweitern

Grüne Ratsfraktion stellt alternative Überlegungen vor


Bielefeld (mm). Die Bielefelder Grünen wollen in der Sondersitzung des Hauptausschusses am 16. August zu den Erweiterungsplänen von Universität und Fachhochschule auf dem Gelände am Lohmannshof (das WESTFALEN-BLATT berichtete) Alternativvorschläge unterbreiten. Die Universität könnte nach Ansicht des stadtentwicklungspolitischen Sprechers der Grünen, Rainer Hahn, freie Flächen am Hauptgebäude der Hochschule nutzen. Für die Fachhochschule stünden am Standort Stadtholz ausreichende Erweiterungsflächen zur Verfügung, so dass dort der »Campus-Gedanke« verwirklicht werden könne.
Hahn wie auch Fraktionsvorsitzende Dr. Inge Schulze und Fraktionsgeschäftsführer Klaus Rees stellen außer Frage, dass Uni und FH gesellschaftlich und ökonomisch äußerst wichtige Faktoren für Bielefeld und die Region seien. Selbstverständlich müssten sich die Hochschulen neuen Anforderungen anpassen und den Verwaltungsbetrieb optimieren. Dennoch halten die Kommunalpolitiker die Überlegungen von Uni und FH, auf der freien Fläche im Anschluss an das neue Siedlungsgebiet Hof Hallau Gebäude mit einer Nutzfläche von 30  000 Quadratmetern zu errichten, für nicht optimal. Hahn: »Das bringt vor allem für die Stadtentwicklung viele Probleme. Das Gebiet muss neu erschlossen werden.« Als man vor 30 Jahren das Areal aus Reservefläche festgelegt habe, sei man »ökologisch noch nicht so weit gewesen« wie heute.
Die Grünen sind der Auffassung, dass rund um das Uni-Hauptgebäude ausreichend große Flächen für eine Erweiterung zur Verfügung stehen - zum Beispiel auf den Parkplätzen im Anschluss an die Parkhäuser. Einen neuen »Nebenstandort« zu eröffnen sei kontraproduktiv. Neben einer neuen Verkehrserschließung seien Mehraufwendungen notwendig, da zum Beispiel Mensa, Bistros und die Bibliothek doppelt vorgehalten werden müssten.
Der Fachhochschule räumen die Grünen am Standort Stadtholz beste Zukunftsaussichten ein. In der Nachbarschaft der jetzt genutzten ehemaligen Richmond-Kaserne gebe es ausreichende Erweiterungsflächen.

Artikel vom 28.07.2006