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Madrid rudert zurück

Annehmbare Bedingungen für E.ON/Endessa


Madrid (dpa/Reuters). Die staatliche Energiekommission (CNE) will nach Presseberichten »annehmbare Bedingungen« für eine Übernahme des größten Stromversorgers Endesa durch den deutschen Energiekonzern E.ON stellen. Ein Veto sei vom Tisch, nachdem sich die sozialstische Regierung unter Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero für eine Verhandlungslösung entschieden habe, schrieben gestern »El Pais« und »El Mundo«. Um die Endesa bewirbt sich auch der spanische Konzern Gas Natural, dessen Angebot von 22,7 Milliarden Euro bereits genehmigt worden ist. In Madrid laufen derzeit die CNE-Beratungen über das E.ON-Angebot. Eine Entscheidung soll bis Samstag fallen. Die Kommission ist nicht die letzte Instanz. Bei der Genehmigung der Fusion redet auch die Börsenaufsicht CNMV mit.
Doch auch danach kann sich die Übernahme weiter verzögern. Akzeptiert E.ON die Bedingungen der CNE nicht, landet der Fall vor Gericht. Sollte der Konzern die Auflagen hinnehmen, könnte es zum Bietergefecht zwischen E.ON und Gas Natural kommen.
Auf die Frage, wann die Zukunft von Endesa geklärt sein werde, sagte ein US-Investmentbanker: »Hier hält im Moment niemand den Atem an. Das kann sich noch lange hinziehen.«

Artikel vom 28.07.2006