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Wincor erfreut
die Aktionäre

Überschuss 45 Prozent über Vorjahr

Von Bernhard Hertlein
Paderborn (WB). Aktionäre der Wincor Nixdorf AG dürfen mit einer Anhebung der Dividende rechnen. Nach drei Quartalen gelten die ursprünglichen Planzahlen für das Geschäftsjahr 2005/06 (30.09.) in Paderborn nur noch als Minimalziele.

Wie Vorstandschef Karl-Heinz Stiller gestern erläuterte, liegt die AG nach neun Monaten beim operativen Ergebnis (Ebitda) um 19 Prozent und beim Überschuss sogar um 45 Prozent über dem Vorjahresniveau. Mit 58 Millionen Euro übertrifft er bereits jetzt das Gesamtergebnis des Vorjahres um drei Millionen Euro. Stiller: »Es gibt keinen Grund, etwas an der Dividendenpolitik zu ändern, die eine 50-prozentige Ausschüttung des Überschusses vorsieht.«
Zu den guten Abverkäufen bei Geldautomaten und Kassensystemen kommen Zinsgewinne durch Umschuldungen sowie eine verringerte Belastung aus den Abschreibungen, die noch aus der Herauslösung (»Carve out«) von Wincor Nixdorf aus dem Siemens-Konzern resultieren. Erst im April hatten die Paderborner ihre Prognose für den Gewinnanstieg auf 15 Prozent angehoben.
Der Umsatz, für den eine Steigerung von 10 Prozent angekündigt ist, erreicht derzeit ein Plus von 13 Prozent auf 1,435 (Vorjahreszeitraum: 1,265) Milliarden Euro. Dabei legte Wincor Nixdorf in Deutschland sogar überdurchschnittlich um 16 Prozent zu. Stiller zufolge entwickelte sich vor allem die Nachfrage nach Geräten zur automatisierten Echtheitsüberprüfung von Bargeld und Schecks sowie der Rücknahme von Leergut im Einzelhandel positiv. Das Dienstleistungs- und Servicegeschäft blieb dagegen mit plus 10 Prozent leicht hinter den anderen Geschäftsfeldern zurück. Zur Stärkung des Bereichs übernahmen die Paderborner inzwischen aus der Insolvenzmasse der Heros-Gruppe einen Teil der niederländischen Geld-Transit-Aktivitäten.
Das Wachstum führte bei Wincor Nixdorf auch zu Neueinstellungen. Insgesamt wuchs die Zahl der Mitarbeiter um 631 auf 7568.
Das Plus von elf Prozent auf 112 (101) Millionen Euro in der Region Amerika fußt vor allem auf Zuwächsen im Süden des Kontinents. Stillers Ziel ist es, künftig auch in den USA stärker zu wachsen: »Daher planen wir kleinere Akquisitionen«, sagte er gestern. Aus eigener Kraft sei der riesige Kontinent nicht zu erobern. Als Zeitraum, bis zu dem ein »signifikanter Marktanteil« zu erzielen sei, nannte er »drei bis fünf Jahre«.

Artikel vom 28.07.2006