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Wo sind die deutschen Millionen geblieben?

Russland könnte Waffen selbst entsorgen

Zeitbomben: 80 Kilometer nördlich von Murmansk rosten ausrangierte russische Atom-U-Boote vor sich hin.Foto: Reuters

»Zeitbomben im Nordmeer«:
Deutschlands Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) hat mit russischen Behörden in Murmansk ein Abkommen unterzeichnet, wonach die Bundesrepublik sich in der Saida-Bucht am Nordmeer mit 130 Millionen Euro an einem Zwischenlager für ausgemusterte russische Atom-U-Boote und an der Entsorgung gefährlichen Materials beteiligt. Die Zeremonie endete feierlich mit dem Abspielen des Deutschlandliedes.
Dass unsere Nationalhymmne für diese Aktion herhalten musste, ist, wie ich meine, geschmacklos. Denn schon auf Veranlassung von Altkanzler Helmut Kohl wurde ein mehrstelliger Millionenbetrag für den gleichen Zweck an die russischen Behörden überwiesen, wobei man nicht weiß, wo das Geld geblieben ist. Vermutet wurde, dass Putin damit seine SchwarzmeerU-Boot-Flotte modernisiert. Russland ist dank seiner Bodenschätze ein sehr reiches Land, es hat von Deutschland Wirtschaftshilfe und trotz unserer Finanzmisere mit 1,5 Billionen Schulden Milliardenkredite bekommen, die bei Fälligkeit umgeschuldet oder zum Teil durch die Regierung Schröder erlassen wurden.
Das mächtige Land wäre also durchaus in der Lage, die lange Zeit gegen den Westen und somit auch gegen uns gerichteten atomaren Waffen selbst zu entsorgen.
Die Bundesrepublik hat schon genug Probleme mit der Entsorgung der Hinterlassenschaften der Roten Armee auf den Übungsplätzen in der ehemaligen DDR, wozu sich Altkanzler Kohl bei seinen Gesprächen mit Gorbatschow damals bereit erklärt hatte.
MARTIN BRÜCKNER33615 Bielefeld

Artikel vom 03.08.2006