Berlin (dpa). Die Kinderarmut in Deutschland hat nach Angaben des Kinderschutzbundes ein ungeahntes Ausmaß erreicht. Insgesamt leben mehr als 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 18 Jahren in Haushalten, die über weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens verfügen. Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) reagierte alarmiert: »Die Zahlen müssen uns aufschrecken«. Sie zeigten vor allem eins: »Nicht Kinder machen arm, sondern Kinder leben in Armut, weil ihre Eltern keine Arbeit haben.« Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hatte für Juni 2006 bei den Familien Langzeitarbeitsloser erstmals auch die Zahl der Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren aufgeführt. Aus der Gesamtsumme der Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften ergibt sich laut Kinderschutzbund, dass 2,2 Millionen Minderjährige in Armut leben. Hinzu kämen 350 000 Kinder, die zum Beispiel Gelder nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten oder aus »Ein-Euro-Job-Familien« stammen.
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