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Lebensretter soll Krankenfahrt zahlen


Brüssel/Antwerpen (dpa). Mohamed Miri (42), Lebensretter aus dem belgischen Antwerpen, hat für seine mutige Tat eine Rechnung bekommen. Drei Wochen nachdem der 42-Jährige eine junge Frau vor dem Ertrinken gerettet hatte, flatterte ihm jetzt eine Zahlungsaufforderung für den Krankenwagen über 67,19 Euro ins Haus.
Miri, der selbst kein guter Schwimmer ist, hatte beim Sprung in den Kanal schmutziges Hafenwasser verschluckt und wurde deshalb nach seiner Rettungstat vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. »Also ist er ein Patient«, erklärte der Rettungsdienst der Zeitung »Het Laatste Nieuws« vom Freitag. Weiter hieß es: »Er wurde befördert und muss für die Fahrt zahlen.«
Es kommt aber noch besser: Als der Lebensretter beim Ambulanzdienst protestierte und auf seine schwierige finanzielle Lage hinwies, riet man ihm, notfalls einen Kredit aufzunehmen. »Schließlich gaben sie mir die Adresse der jungen Frau. Das ist nicht nur eine Verletzung des Datenschutzes«, sagte Miri. »Erwarten sie denn wirklich, dass ich die Frau jetzt aufsuche, damit sie für mich die Krankenfahrt bezahlt?«
Doch die Spitze der Posse um die gute Tat folgt noch. Ein Sprecher des Rettungsdienstes kündigte an: »Den Mann erwartet für die Behandlung auch eine Rechnung des Krankenhauses.«

Artikel vom 29.07.2006