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Russland in Straßburg verurteilt


Straßburg (Reuters). In einer richtungweisenden Entscheidung hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte festgestellt, dass Russland das Recht auf Leben eines verschwundenen Tschetschenen verletzte. Chadsimurat Jandijew (25) war im Februar 2000 spurlos verschwunden, nachdem ein russischer General seine Erschießung angeordnet hatte. Das Gericht warf Russland zudem vor, es habe das Verbot willkürlicher Festnahmen missachtet. Die Mutter des Tschetschenen hatte ihren Sohn zuletzt in einen TV-Bericht des US-Senders CNN gesehen, als er bei einer Ausweiskontrolle mit einem russischen General sprach. Dessen auf russisch zu hörenden Worte waren: »Radiert ihn aus, bringt ihn um. Das ist euer Befehl«. Ein Gerichtsverfahren wurde aus Mangel an Beweisen eingestellt. Die Leiche des Tschetschenen wurde nie gefunden.

Artikel vom 28.07.2006