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Zurück zu Zeiten
der »schönen Künste«

Konservative haben Mao nicht gelesen


»Antibürgerliche Schockästhetik« ist nach den Beobachtungen dieses Lesers leider weit verbreitet im deutschen Kulturbetrieb:
Aus vielfach gegebenem Anlass sollen hier einige Sätze aus dem Buch »Der Tod des Westens« zitiert werden. Patrick Buchanan (zweimaliger Bewerber um das Amt des US-Präsidenten) schreibt darin:
»Kunst ist das, was gerade noch als solche akzeptiert wird«, sagte Andy Warhol, doch Picasso sah die Kunst als etwas sehr viel Ernsthafteres. »Die Kunst«, hielt er fest, »ist nicht zum Dekorieren von Wohnungen da. Die Kunst ist eine Waffe der Revolution.« Wheeler Williams, einer der zur Zeit bekanntesten amerikanischen Bildhauer, gab zu, dass der Zweck der modernen Kunst darin besteht, den Glauben des Menschen an sein kulturelles Erbe zu zerstören.
Anders gesagt: Die Kunst ist nichts anderes als eine weitere Front in dem rastlosen Krieg, den die Kulturrevolution gegen das Christentum führtÉ
James Cooper schrieb in der Zeitschrift »American Art Quarterly«: Erobert die Kultur zurück. Die Konservativen haben anscheinend Mao Tse-tungs Schriften über den Kulturkrieg gegen den Westen niemals gelesen. Seine Essays waren Pflichtlektüre für die Herbert-Marcuse-Generation der 1960er Jahre, die nun unsere Kultureinrichtungen lenkt.
Die Konservativen verschlossen ihre Augen vor der Tatsache, dass die heutige moderne Kunst, die sich längst vom Idealismus eines Manet, eines Degas, eines Cezannes und eines Rodins gelöst hat, zur Vermittlung einer destruktiven, degenerierten, hässlichen, pornographischen, marxistischen Anti-Ideologie geworden (Ende des Zitats).
Diese sehr treffenden, wahren Einschätzungen sollten den Bürgern zu denken geben. Vielleicht hätten viele von ihnen doch lieber etwas, das man früher als die »schönen Künste« bezeichnete. . . 
WOLFGANG HEINRICH32052 Herford

Artikel vom 03.08.2006