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Sonnenblume wächst
zu sehr in die Breite

Wettbewerb des Kleingartenvereins Schloßhof


Bielefeld (ag). Die Sonnenblume im Kleingarten von Georg und Monika Mischak ist ein wahres Prachtexemplar. Die Blüten leuchten goldgelb, und die Blätter haben einen Durchmesser von satten 50 Zentimetern. Das sollte eigentlich nicht sein. In die Höhe schießen sollte die Pflanze. Im »Jahr der Sonnenblume« hatte der Kleingärtnerverein Schloßhof, dessen Vorsitzender Georg Mischak ist, einen Wettbewerb ausgeschrieben: Auf welcher Parzelle wächst die höchste Sonnenblume? »Und meine Blume ist nun in die Breite gegangen«, lächelt Mischak.
Den Wettbewerb empfanden die Kleingärtner als einen großen Spaß. Georg Mischak: »Es sollte ein Gag sein und für die Aufzucht waren alle Ticks erlaubt.« So besorgte er im Fachhandel Sonnenblumensamen einer »extra groß wachsenden Sorte« und verteilte sie an seine Gärtnerkollegen. Als Vorsitzender, der seit über 30 Jahren Mitglied ist, hatte er natürlich selbst das Ziel, die höchste Sonnenblume zu züchten.
»Irgendwas ist schief gelaufen und ich kann mir den Grund nicht erklären«, schüttelt der passionierte Kleingärtner den Kopf. Er habe die Pflanze immer ausreichend gewässert »und ein bisschen Dünger dazu gegeben«, erläutert er. Vielleicht, grient er, »habe ich aber zu oft mit ihr geredet, und sie angehalten, möglichst hoch zu wachsen. Jetzt ist die Sonnenblume zwar groß, nur die Richtung stimmt nicht.«
Trotzdem ist Georg Mischak sehr stolz auf sein Prachtexemplar, das viele heimische Vogelarten anzieht. Und das ist dem sympathischen Gärtner mit dem grünen Daumen viel wichtiger als der Sieg. Möglicherweise hat er im nächsten Jahr eine Chance, da wollen die Kleingärtner nämlich »den größten Kohlrabi«, von bis zu zehn Kilo Gewicht, züchten. Die höchste Sonnenblume wird im Spätsommer prämiert, Georg Mischak wird wohl leider nicht unter den Gewinnern sein.

Artikel vom 27.07.2006